Freitag, 24. Februar 2017

Dash Lingston

Wir haben ja noch einen Letzen im Kreise der Meschun,
den um den sich in Kentarra alles drehte - Dash.


Dash ist Neishas Vater und sein genetisches Erbe ist ursächlich für ihre enormen Fähigkeiten.

Er selbst gehört zu den letzten der ersten Generation, ein ganz besonderes Experiment, diese Nummer 457.

Er wurde in Villaba, an der Ostküste Calabandriens geboren.
Seine Mutter, Kate Lingston, war zu diesem Zeitpunkt, wie alle Frauen dieses Projektes unverheiratet, lebte aber schon mit Greg zusammen, den sie auch später heiratete. 


Das Umfeld in Villaba ging davon aus, dass Greg auch Dashs Vater sei.
Das war aber ein Irrtum, denn Djibril Aslan, der 3. Meschun, bei dem die genetischen Manipulationen fruchteten, war eindeutig Dashs Vater.


Djibril war ein ganz besonderer Meschun und verfügte über außergewöhnliche Fähigkeiten. Die ursprüngliche Prägung war die eines Suchers, aber seine mentalen Fähigkeiten waren so extrem ausgeprägt, dass er allein mittels seiner Gedanken den Chip ausschalten konnte. Er war auch in der Lage andere mental zu führen.

Bei manchen Menschen konnte er eine Art der Verbindung aufbauen. Diese Eigenschaft übertrug sich zwar nicht auf Dash, aber verdoppelte sich letztlich in seiner Enkelin.

Djibril war Rex Mentor und Freund, l
etzteres mit so einigen Hindernissen. 

Rex erfuhr erst mit dem Tod von Djibrils Partnerin, Taha von der Existenz des Jungen.

Bis es Rex gelang Dash zu finden, war der Junge wegen seiner unkontrollierbaren Ausbrüche, mit Medikamenten ruhig gestellt worden.
In Tundai dann setzten sie diese ab, was letztlich zu diesem einen ganz besonderen Vorfall führte.
Dash tötete aus Wut einen seiner Mitschüler, allein kraft seiner Gedanken, trotz dem Chip und dem eindeutigen Befehl, sich untereinander keinen Schaden zuzufügen.

Rex, der Dashs Mutter mehr als nur gut kannte, setzte alles daran, ihn zu finden und ihn zu beschützen.
Er war letztlich dann auch der Einzige, der durch Djibrils Ausbildung in der Lage war, dem Jungen zu helfen und ihn zu führen. Allerdings kostete ihn das einiges an Improvisationstalent.

Dash war Zeit seines Lebens immer extrem gut - immer extrem.
Er kämpfte erbarmungslos, extrem und er liebte extrem.
Kajla, Neishas Mutter, war sein ein und alles, sie erdete ihn, sie gab ihm Ruhe und holte ihn immer wieder aus extremen Situationen auf den Boden der Tatsachen.

Letztlich konnte nicht mal er sie vor Luzius schützen, selbst wenn es diesem nie gelang ihn zu brechen, er hatte ihm Kajla genommen und Konrad zum Geschenk gemacht. Neisha verhinderte, dass er daran zerbrach.

Die Frage, ob es ihm gelingen könnte, Kajla aus Konrads Gewalt zu befreien, wird sich im Süden zeigen.

Es wird nicht einfach werden, für den kleinen Trupp, der sich auf den Weg macht, das Gebrige zu überwinden.
Dash und Neisha, die nach Kajla suchen,
Sloan, der sie auf der Suche nach seiner Identität begleitet und Rex, der sogar mit der Fülle seiner Erfahrungen, noch etwas ganz neues erfahren darf.




Sonntag, 19. Februar 2017

Dunkler Krüppelkuchen - Update ! Heller Krüppelkuchen




Also eigentlich dachte ich, dass ich diesen Blog fortan nur zum Schreiben übers Schreiben nutzen möchte, aber ich bin nun mal ich.

Ich esse gerne, ich koche gerne und ich habe Diabetes.
Genau das macht es für mich manchmal zu einer echten Herausforderung.

Um so lieber experimentiere ich in meiner Küche.
Ich versuche meist so wenig wie möglich von den 'exotischen' Zutaten zu verwenden, denn ich kenne den Druck auf den Geldbeutel recht gut.

Zur Zeit leide ich unter einem extremen Schokoladenhieper, welchen ich generell immer mit irgend einem Mangel verbinde.
Auf deutsch : irgend ein Nährstoff fehlt mir gerade, sonst hätte ich nicht dieses Verlangen. Meist ist es Chrom, Kalzium oder Magnesium.
Gut ich könnte jetzt hergehen und mir diese Sachen in der Apotheke besorgen und ein paar Pillen einschmeißen - aber mal ehrlich, was ist denn schöner, als dem Verlangen ein klitze kleines Bisschen nachzugeben und sich einen passenden - zucker- und mehlfreien, dafür um so schokoladigeren Kuchen zu backen.

Ich nenne ihn Krüppelkuchen - warum erzähl ich euch später.

Zutaten für den Boden:
70g Mandeln gemahlen
50g Kerrygoldbutter

40g Kakaopulver 
70g Xylit oder Erythrit
20g Eiweißpulver schoko (ich nutze das teure Whey von myprotein, weil ich Soja meide - bei Aldi gibts aber ein ganz annehmliches zum günstigen Preis)
1 Tl Backpulver

2 Bioeier
1 Schuss Milch
1 Becher (250g) Sahne

Die zerlassene Butter mit Xylit/Erythrit und den Eiern cremig schlagen.
Mandeln mit Eiweißpulver, Kakao und Backpulver vermischen - Ei-Butter-Xuckercreme untermischen und für die Konsistenz einen guten Schuss Milch zugeben.
Die geschlagene Sahne unterheben, bis das Ganze eine homogene Masse ergibt.
In eine, mit Backpapier ausgelegte Springform geben ( Ø 26cm)
Bei 150° Umluft auf der mittleren Schiene für 20 min backen - sorry, ich muss grad so lachen, es gibt in den meisten Öfen keine mittlere Schiene *lach*
Bitte die zweite Schiene von unten verwenden *kicher*

Den Kuchenboden abkühlen lassen und mittels eines Fadens möglichst mittig teilen.
Den Rand der Springform wieder ansetzen und mit der Füllung befüllen

Füllung:
2 Becher Sahne
50g Bitterschokolade 85%
1 Esslöffel Eiweißpulver
1 Päckchen gemahlene Gelatine
100 ml Wasser

Gelatine mit Wasser erwärmen - kurz aufkochen, abkühlen lassen und unter die geschlagene Sahne mengen.
Schokolade mittels der Küchenreibe grob schnitzeln und zusammen mit dem Eiweißpulver unter die Sahne mischen.
Masse auf den Schokoboden (in der Springform) verteilen.
Deckel vorsichtig daraufgeben.


Man sollte sich allerdings dabei nicht so geschickt anstellen wie ich. Ich hab die Hälfte des Deckels mal ganz geschickt auf meinem Esstisch verteilt. Meinen kläglichen Versuch dies zu beheben könnt ihr hier sehen 
😂


Deswegen nannte ich ihn Krüppelkuchen.
Das nächste Mal werde ich in so einer Situation den gesamten Deckel kleinbröseln und die Brösel obenauf verteilen - macht sich auf jeden Fall optisch besser - aber total egal - ihr könnt sehen, dass ich nur ein Mensch bin, der alles andere als perfekt ist. 
😃

Zum Abschluss dieses Artikels möchte ich euch natürlich die Nährwerte nicht vorenthalten.
Ein Stück (12 Stück pro Kuchen) hat:
326,9 kcal
7,3g Protein
29,3g Fett
9,4g Kohlenhydrate und somit nur
0,3 BE 

In dieser Berechnung ist Xylit vollständig mit den angegebenen Kohlenhydraten berücksichtigt. Wer es allerdings benutzt, weiß, dass der Zuckeraustausstoff sich nicht oder nur geringfügig auf den Blutzuckerspiegel auswirkt - wer Erythrit verwendet könnte theoretisch nochmal etwas von den Gesamtwerten abziehen.

Ach und ihr dürft das natürlich gerne nachbacken - ganz besonders würde ich mich über Rückmeldungen freuen - wie ist es gelungen, wie hat es euch geschmeckt und vielleicht gibt es ein paar Verbesserungsvorschläge - und nein, ich werde kein Kochbuch schreiben, ich arbeite daran, den zweiten Teil 'Süden' zu veröffentlichen und ich schreibe an der Geschichte des Rex Sanders.
So stay tuned - and get infromed

Eure
Vero 
💖💖💖






Variation des Krüppelkuchens : 
Update 21.05.2017

Mein Krüppelkuchen kam in letzter Zeit häufiger recht gut bei meinen Lieben an. Selbst am Frühlingsfest der Schule meines Sohnes, konnte ich mit meinem Rezept punkten 
😊




Da ich aber immer gern ein wenig herumspiele und auch recht gern mit den vorhandenen Zutaten was neues ausprobiere, kam mir die Idee, nach einem "weißen" Krüppelkuchen.  
Wir haben dann einfach angefangen und den Kakao und das Schoko-Eiweißpulver komplett gegen Vanille-Eiweißpulver ausgetauscht und die Menge für den Boden erhöht, da der dunkle immer sehr dünn wurde.

Für den Boden:
105 g gemahlene Mandeln
105g Xucker
3 mittelgroße Eier
90 g Eiweißpulver Vanillegeschmack
1 Tl Backpulver
75 gButter
1 Schuss Milch
1 Becher Sahne

Wie bei dem dunklen Kuchen gebe ich Xucker, Butter und Eier in eine Schüssel und rühre bis es cremig wird.
Die trockenen Zutaten gut miteinander vermengen und die Ei/Buttermasse dazugeben. Gut durchrühren und mit einem Schuss Milch geschmeidig rühren.
1 Becher Sahne aufschlagen und dann unter den Teig heben.
Ab in die Springform (Backpapier nicht vergessen, Teig klebt)

Bei 150° Umluft für 20 - 30 min ausbacken. 
Abkühlen lassen und mit Hilfe eines Fadens einmal durchschneiden.
Da der Boden sehr saftig ist, kann es leicht passieren, dass schon das Abheben des Deckels zu einem Desaster führt, deswegen wird bei mir gar nicht lang gefackelt.
Ich zerbrösel den Boden in einer Schüssel und geb ihn zum Schluss einfach obendrauf.
Den Ring der Springform wieder anlegen und mit den geputzten Erdbeeren locker belegen.

2 Becher Sahne
1 päckchen gemahlene Gelatine

Sahne aufschlagen - Gelatine nach Packungsangabe aufquellen lassen und dann unter ständigem Rühren aufkochen kurz abkühlen lassen und zügig mit der geschlagenen Sahne vermengen.
Über die Erdbeeren gießen, gleichmäßig verteilen und die Brösel darüberkrümeln.
Auch hier gleichmäßig verteilen und leicht andrücken - ab in den Kühlschrank.
Mindestens eine Stunde kühlen - am besten über Nacht und dann lecker genießen. 














Nährwerte für so ein hübsches Stück
(12 Stück pro Kuchen)

Protein : 11,01 g
Fett: 26,49 g
KH: 8,51 g
BE: 0,7

Hinweis:
Xylit habe ich gemäß der Regeln teilweise angerechnet.
Man weiß aber, dass es insulinunabhängig verstoffwechselt wird.

Auch hier wünsch ich euch viel Spaß beim nachbacken:

Eure
Vero 
😚

Luzius

Luzius, ist Oberbefehlshaber des Strafgefangenenlagers Kentarra, das Größte seiner Art.
Kentarra diente nur einem einzigen Zweck, die letzten widerspenstigen Meschun gefügig zu machen und sie zur Mitarbeit zu bewegen,
Sie sollten Konrad und seinem Gefolge dabei helfen, die Menschen zu unterdrücken und dabei war jedes Mittel recht.


Luzius war der gefährlichste Feind, den die freien Meschun auf der Nordseite hatten.

Es gelang ihm schon recht früh, die Gunst des Regenten Konrads für sich zu gewinnen.
Luzius war geschickt und sehr klug. Er gehörte zu denen, die gerne Knöpfe drückten und sich dabei köstlich amüsierte.
Das gefiel Konrad und so stieg Luzius schnell auf. Er wurde zu einem Bruder, einem ganz engen Vertrauten. Er war ein Gleichgesinnter. Beide hatten einen unbeschreiblichen Spaß, ein beinahe extatisches Vergnügen, andere zu quälen, leiden zu sehen und letztlich zu töten.


Die meisten Pluspunkte holte er sich aber, da es ihm innerhalb kurzer Zeit gelang, die letzten verbliebenen Meschun der ersten Generation aufzustöbern und zu inhaftieren.

Als er Dash und Kajla nach Nabilia zu Konrad brachte, belohnte ihn dieser mit einem eigenen Spielplatz auf der Nordseite.

Kentarra, Luzius eigenes Reich. Er alleine hatte dort das Sagen und Konrad gewährte ihm völlig freie Hand.
Schnell wurde dieses Lager zum Spielplatz seiner kranken Perversion.
Er nutzte jedes Mittel um zu erreichen was er wollte.
Mit einer dämonischen Freude quälte er bis er sein Ziel erreichte. Es war für ihn schon fast eine Herausforderung einen der mächtigen Meschun der ersten Generation zu brechen und letztlich würde es wohl keinen geben, der nicht irgendwann einbrach und sich fügte.


Luzius hatte Rex den letzten Funken Würde genommen. Er hatte ihn gebrochen und ihm alles genommen was ihm wichtig und wertvoll war.

Selbst Gary und Brixx, die beide ebenfalls viel durchleben mussten, bevor sie aufgaben, mussten nicht so viel erleiden.

Niemand mag sich vorstellen, durch welche Hölle Dash gehen musste. Glücklicherweise konnte er so lange widerstehen, bis Hilfe kam.


Luzius nutzte also jede persönliche Bindung, die seine Opfer hatten. Missbrauch war noch eines der leichteren Übel und hierbei ging es ihm oft nur um das Ziel, nicht mal sein eigenes Vergnügen.
Er selber stand nämlich mehr auf kleine Mädchen, Jungfrauen, je unschuldiger, desto lieber.

Deswegen hatte der Missbrauch an Mei Ling auch nur ein einziges Ziel - er war ausschließlich als Demütigung gedacht, weniger ein Vergnügen, obwohl ihm es natürlich schon Vergnügen bereitete zu sehen wie der andere litt.

Luzius liebte es, Macht zu besitzen und hätte ihm jemand die alleinige Macht über das gesamte Land angeboten, so hätte er sofort zugegriffen.

Seine große Schwäche.

(Foto @ Pandorra Saralonde. Vielen Dank, für das tolle Motiv)


Sonntag, 12. Februar 2017

Rex 104

Rex

Rex, einer der wenigen überlebenden Meschun der ersten Generation, der mit einem Nachnamen geboren wurde. 

Zu dieser Zeit war Calabandrien noch von einer demokratisch gewählten Regierung geführt.
Das Land erlebte eine technologische Revolution.
Den Menschen ging es sehr gut, es mangelte ihnen an nichts.
Autos, Züge, Flugzeuge und Hubschrauber waren alltäglich, genau wie es bereits möglich war, fehlende Gliedmaße technisch zu ersetzen.

Calabandrien hatte aber schon seit einer sehr langen Zeit einen Konflikt mit seinem Nachbarland Lendor.
Lendor, eine Monarchie, war erpicht auf die Bodenschätze und vor allem auf die technischen Errungenschaften Calabandriens. So schwelte schon einige Jahre vor Rex Geburt eine gespannte Atmosphäre entlang der Grenze.

Calabandriens Wissenschaflter experimentierten mit dem menschlichen Genom und schufen letztlich Soldaten, die in der Lange waren, für sie das Kämpfen an den Grenzen zu übernehmen.


Als Rex geboren wurde, war die Bevölkerung noch vollständig über dieses Programm aufgeklärt und sogar teilweise mit eingebunden.
Wer tieferes Interesse an der Sache hatte, wurde ausführlich aufgeklärt. Wer dabei mitarbeiten wollte, war gerne gesehen.
Die Schulungsanlagen in Bundat und Nabilia waren frei zugänglich, nur Tundai war geheim und blieb es bis - naja, das könnt ihr lesen.

Erst als sich der Konflikt entlang der Grenze steigerte begann man sich mehr und mehr in Schweigen zu hüllen,
Das Programm ging damals in die zweite Generation.

Rex wurde in Diladal geboren, seine Mutter Lythia hatte nach dem Tod ihres Mannes Kyle einen Vertrag mit den Verantwortlichen des Programmes geschlossen.
Sie versprachen ihr und ihrem älteren Sohn Zack ein sorgloses Leben.

Kurz nachdem die ersten Untersuchungen von Rex zufriedenstellend ausfielen, erhöhten sie die Versehrtenrente und Zack bekam den begehrten Ausbildungsplatz an der Akademie des Grenzschutzes.

Zack wurde bei einem Bombenanschlag schwer verletzt. Ohne die technischen Möglichkeiten wäre er wohl nicht unter den Überlebenden gewesen. Auch hier zahlte sich der Vertrag mit dem Programm aus, definitiv.

Das war die Zeit in der sich Rex Leben grundlegend veränderte. Hier wurde er nach und nach zum Soldaten.


Da er zu einem der ältensten überlebenden Meschun gehört, ist seine Geschichte lang und gewiss nicht minder tragisch.
Ich widme ihm deshalb auch eine separate, ausführliche Geschichte.
Nur so viel noch.
Als er Neisha damals im Wald das erste Mal begegnete, hätte er niemals gedacht, dass sie es schaffen könnte.
Er hatte ihr den Tod gewünscht, genau wie er sich wünschte zu sterben.

Als er ihr das zweite Mal begegnete und es ihr gelang, dieses elende Dröhnen in seinem Kopf zu beseitigen, wusste er, dass sie allein die Lösung war.



Freitag, 10. Februar 2017

Gary

Gary

Möglicherweise ist Gary einer der glücklosesten Sucher der 2. Generation. 
Genau kann man das nicht sagen, denn über ihn ist tatsächlich sehr wenig dokumentiert.
Nur soviel, dass er in Nabilia geboren wurde und auch dort in der Nähe des Palastes zur Schule ging.

Gary war wohl viel alleine und das schon sehr früh.
Er hatte sich zu einem der besten Sucher seines Jahrgangs entwickelt, arbeitete mit Eifer an seiner Karriere.

Irgendwann begegnete er dann Dina - ja auch Gary hatte etwas mit dem Luzius ihn unter Druck setzen konnte.

Dina war eine eher einfache Meschun - blond und blauäugig, war das genau der Typ Frau, die er bevorzugte.
Sie arbeitete im Versorgungstupp - ein kleines Licht im Vergleich zu all den anderen.
In diese Trupps wurden die ‘aussortiert’ bei denen die Fähigkeiten nicht so ganz durchkamen.

Nun Dina war sein ein und alles und da er sich direkt in Nabilia aufhielt, als die ganze Verfolgung begann, war er auch schnell inhaftiert.

Eine ganze Zeit lang, reichte es Konrad, die Meschun mit dem Chip zu zwingen, das zu tun was er wollte, aber irgend wann fing er an, alles was ihnen recht und lieb war, gegen sie zu verwenden.

Als Luzius ihn nach Kentarra brachte, war er ein gebrochener Mann - bereit alles zu tun, was man von ihm verlangte. Dina existierte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr.

Er war einer der ersten dort und er war einer von denen, die die meisten Artgenossen im Norden aufstöberte.

Sein allererster Berührungspunkt mit der außergewöhnlichen Gruppe, war Martha. 

Er hatte das so nicht gewollt, er konnte sich schon lange nicht mehr dagegen wehren. Fügte er sich nicht, wurde es für ihn immer schlimmer - also tat er was sie verlangten - was es definitiv keinen Deut besser machte.

Immer wieder das Gefühl zu haben ein elender Verräter zu sein, immer wieder zuzusehen, wie sie alle niedermetzelten oder eben genau wie ihn, mit diesem Apparat kontrollierten. Er war so ein kleines Licht - so machtlos.

Rufus gewährte ihm Gnade und sein enormes Wissen aus dem Inneren von Kentarra verschaffte ihm einen Vorteil.

Gary wurde ein Freund, aber niemals wieder ein großes Licht.
Zumindest war es ein gutes Gefühl ihn auf der richtigen Seite zu wissen.




Er leistete einen großen Beitrag zur Befreiung Calabandriens. Bis zum Ende seiner Zeit, blieb er allerdings auf der Suche. Eine Suche nach dem Meer, der Liebe und dem Glück.

Dies alles könnt ihr in Norden und Süden der dritten Generation nachlesen.


Viel Spass dabei
Eure Veronika


Sonntag, 5. Februar 2017

Brixx


Brixx Geschichte ist eigentlich recht unspektakulär.

Er wurde im Norden, direkt in Bundat geboren. 
Seine Mutter arbeitete in der Küche der Schule für Meschun und so wuchs er regelrecht in seine Aufgabe hinein.

Während seine späteren Mitschüler alle erst bei Schuleintritt mit ihrer eigentlichen Bestimmung konfrontiert wurden, war alles für ihn bereits ganz normal, er war sozusagen darin aufgewachsen.

Seine Prägung war die eines Suchers.

Im Gegensatz zu seinen Kameraden war Brixx von Anfang an kleiner und etwas stämmiger. 

Selbst als erwachsener Mann war er nicht besonders groß, aber nicht minder muskelbepackt wie seine Kollegen.
Es ließ ihn allerdings nur noch kompakter erscheinen. Als er sich dann seinen gepflegten Vollbart stehen ließ wirkte er wie ein Brummbär, wie ein Zwerg aus den Sagen und Legenden.

Brixx war ein guter Sucher, bei weitem nicht der beste, aber er war gut.

Er hatte das Glück, dass er zwischen seinen Einsätzen immer wieder Urlaub in Bundat machen konnte. So war er einer der wenigen, der intensiven Kontakt mit seiner Familie hatte. 

Es war bereits bei der ersten Generation Usus, die Kontakte zu den Familien zu unterbinden - die zweite Generation wurde noch etwas strenger beobachtet. Brixx kam es zugute, dass seine Mutter in der Schule arbeitete.
Die Führung des Projektes musste im Laufe der Zeit gewisse Änderungen treffen, da sich herausstellte, dass die erste Generation immer mehr emotionale Ausfälle zeigte, je mehr ihrer Familienmitglieder alterten und starben. 

Die Tatsache, dass Meschun weitaus älter wurden als Menschen machte es schwer, sowohl für die Menschen als auch die Meschun.

Brixx Mutter hatte geheiratet als er etwa drei war und bekam, wie viele andere Leihmütter, noch ein weiteres Kind.
Für ihn war es dann einer der schlimmsten Tage, als er seine kleine Schwester zu Grabe tragen musste. 

Sie wurde nur 65 Jahre alt und hatte selbst nie Kinder. So endete offiziell Familienlinie.
Irgend eine weitere Verwandtschaft seiner Mutter lernte er nie kennen.

Brixx war bei weitem nicht alleine in so einer Situation und so war es nicht verwunderlich, dass die meisten Meschun eine Partnerschaft nur untereinander für sinnvoll hielt und Beziehungen zu Menschen mied, diese hatten einfach keine Zukunft.

Brixx war eine ganze Weile erfolgreich mit seinem Team an der Grenze zu Lendor eingesetzt.
Als die Naturkatastrophen einsetzten, versuchte er zusammen mit ein paar Kollegen zurück nach Bundat zu gelangen.

Sie kamen gar nicht so weit. Bundat war durch eine tektonische Plattenverschiebung komplett im Meer versunken.
Es gelang ihnen gerade noch rechtzeitig die Gebirgskette zu erreichen, bevor die Springflut tief ins Landesinnere vordrang und die Nordseite überspülte.
Als das Wasser zurückging kam das Eis, während die Vulkane auf der Südseite tobten. 

Dies war keine leichte Zeit - nicht für die Meschun und nicht für die Menschen.
Diese Zeit war eine Zeit des Friedens für die Menschen und die Meschun.
Man arbeitete zusammen und nicht gegeneinander, man unterstützte sich und versuchte einen Nutzen aus der Gemeinschaft zu ziehen.
Kasim war lange nicht wieder so weit, die Reste der Technologie zu nutzen und so lebten sie friedlich miteinander. 

Es gab eigentlich nur wenige Meschun, die die Kontakte zu den Menschen mieden. Die meisten fügten sich perfekt in die menschliche Lebensart ein, sie bildeten gemeinsam eine ganz normale Zivilisation. Der Chip schwieg, seitdem die Technik verstummt war, er beeinflusste nicht ihr Denken, er behinderte sie nicht in ihrem Tun.
Brixx gehörte nicht zu denen, die sich von den Menschen fern hielten. 
Er war einfach zu gut, vertraute den Menschen zu sehr, und so gehörte er zu den Ersten, die Kasims neues technische Spielzeug zu spüren bekam, mittels dessen er sich ihm bemächtigte, ihn unterdrückte und mit dem er ihn zwang zu tun was er wollte.
Die Macht und die Grausamkeit mit der er vorging wurde letztlich nur von seinem Sohn, Konrad übertroffen.

Brixx konnte schon lange keine Nacht mehr durchschlafen - er hatte sie  alle verraten, er hatte ihre Anwesenheit gespürt und die Soldaten zu den Orten geschickt, an denen sich seine Artgenossen versteckten.
Er hatte keine Wahl, der Schmerz in seinem Kopf zwang ihn dazu. Das Befehlschaos das da verursacht wurde, konnte niemand widerstehen, jedenfalls kein Meschun.

Er litt unter dieser Situation. Er konnte immer nur zusehen, nein er musste immer zusehen, was sie taten, wenn sie wieder ein paar Meschun aufgestöbert hatten.
Sie töteten immer die Kinder und auch die Menschen die bei ihnen waren.
Ein einziger Klick mit diesem Apparat reichte und sie identifizierten die Meschun sofort.

Erst viel später, reichte ihnen dann die Aussage der Sucher, aber zu dieser Zeit war es ja schon Konrad der das Sagen hatte.

An dem Tag, als Neisha ihn befreite, wünschte er sich eigentlich schon nichts sehnlicher als den Tod. Wie viele hatte er sterben sehen, durch seinen Verrat. Mit diesem Wunsch war er bei weitem nicht alleine. Von diesen Befehlen befreit zu werden glich einer Wiedergeburt, endlich war es wieder möglich völlig allein Herr seiner Gedanken, Gefühle und vor allem Aktionen zu sein.

Als Neisha ihn an seinem Bart packte und in seinen Erinnerungen las wie in einem Buch, waren es seine ersten freien Gedanken seit seiner Kindheit.

Ab dann gab es für ihn keine andere Option mehr - entweder gelang es ihnen diese Herrschaft zu beenden, oder sie würden alle sterben - so oder so hätte dieser Wahnsinn endlich ein Ende. Er würde alles dafür geben um das zu erreichen.

Brixx wurde zu Sloans Lehrer, er konnte ihm wichtige Lektionen eines Suchers beibringen. Er war wild entschlossen und wurde Teil der wilden Truppe die sich daran machten, den Norden Calabandriens vom Einfluss des Herrschers zu befreien.


Nachdem der Norden von Konrads Einfluss abgeschnitten wurde, kam er Richards Tochter näher. Auch wenn sie ein Mensch war, und es ziemlich klar war, dass er sie wohl überleben würde, so fand er seine große Liebe in ihr.
Die beiden übernahmen nach Richards Tod die Wache über den Nordteil. Brixx drufte sich über zwei gesunde Kinder freuen, die ihm dann auch tatkräftig über das Ableben seiner geliebten Frau hinweghalfen. Er erlebte, wie seine Kinder erwachsen wurden und selbst Familien gründeten. Er durfte seine Enkel groß werden sehen und kam in den Genuss vieler Urenkel.
Er starb friedlich in seinem Bett, als seine Zeit gekommen war.


Liebe Grüße
Eure Veronika

Freitag, 3. Februar 2017

Rufus

Rufus wurde im Westen von Calabandrien geboren.


Seine Mutter starb bei seiner Geburt und so lebte er die ersten Jahre bei einer Pflegefamilie.

Als er ihnen mit 5 Jahren zu schwierig wurde, gaben diese ihn in ein Heim.
Auch hier hatte er es nicht leicht, die anderen Kinder konnten mit dem stillen Jungen nichts anfangen, der lieber technische Geräte in ihre Einzelteile zerlegte und wieder zusammenbaute, als zu spielen. 

Ein komischer Sonderling, der aber schon mal recht wütend und handgreiflich werden konnte. 
Deswegen gingen die meisten ihm aus dem Weg.

Rufus wurde fast ein ganzes Jahr früher zur Ausbildung nach Tundai geholt, als geplant. Die Heimleitung hatte sich mit den zuständigen Stellen in Verbindung gesetzt, sie hatten Bedenken, dass das Kind möglicherweise vereinsamen könnte.


Für Rufus kam es genau zum richtigen Zeitpunkt.
In Tundai traf er zum ersten Mal auf seinesgleichen.
Mit einmal waren sein sonderbares Verhalten keineswegs mehr sonderbar, sondern ganz normal für einen, wie ihn.
Er blühte regelrecht auf, konnte sich in all der Technik wieder finden und, was am allerwichtigsten war, die anderen Kinder waren wie er.

Rufus entwickelte sich prächtig, er wurde zu einem hervorragenden Techniker, der selbst in brenzligen Situationen sein Wissen ohne Probleme abrufen konnte.
Während sich einige intensive Freundschaften unter seinen Kameraden bildeten, blieb er immer noch lieber allein. Selbst Frauen interessierten ihn eine ganze Weile lang nicht.


Manchmal war es beinahe so, als würde sein Chip nicht funktionieren, jedenfalls nicht richtig. Er konnte ihn nicht so spüren, wie ihm die anderen das immer wieder erzählten.

Eigentlich waren die Techniker in Tundai alle gut ausgebildet worden, aber die Führung musste feststellen, dass die Spezialisten viel zu häufig nicht in der Lage waren, sich im Kampf erfolgreich selbst zu verteidigen.  Man vermutete, dass man diesen Selbsterhaltungstrieb mit der extremen Spezialisierung der zweiten Generation vernachlässigt hatte, so beschloss man ihnen noch eine Spezialausbildung in den Kampfkünsten zukommen zu lassen.

Eine Gruppe von Technikern wurde aus den verschiedenen Schulen zusammengewürfelt und zur Selbstverteidigungsausbildung an einen Krieger übergeben.

Das war Rufus erste Begegnung mit Rex.


Rex sollte diesen überspezialisierten Technikern beibringen sich im Feld zu verteidigen. Sie sollten ihren Auftrag ausführen, ohne gleich beim ersten Mal, dem Feind zum Opfer zu fallen.
Keine glorreiche Aufgabe für einen der ältesten Meschun.

Rex war dann auch einer der ersten, dem durch seine eigenen mentalen Fähigkeiten auffiel, dass Rufus Chip wohl nicht ganz so funktionierte wie er sollte.
Rex wusste, dass es Möglichkeiten gab, die Technik zu überlisten. Er kannte dieses Phänomen und machte sich keine Gedanken und keine Meldung über diese Abnormität.

Rufus absolvierte sein Training mit hervorragenden Leistungen.
Rex schätzte ihn, wegen seiner ehrlichen Art und so entstand eine Freundschaft, eine von wenigen, die beide pflegten, bis zu den Katastrophen. Bis sie alle getrennt wurden, ihre eigenen Wege gingen und versuchten so gut es ging zu überleben.

Rufus wanderte zu dieser Zeit zu Fuß zurück in den Westen.


Auf seiner Reise stieß er dann auf Leila, eine Menschenfrau. Sie war ein Engel. Nie in seinem bisherigen Leben war er so einem liebevollen Wesen begegnet.
Das Wundervollste war, sie nahm ihn so wie er war, sie akzeptierte seine Ecken und Kanten. Sie liebte ihn, so wie er war und das hatte Rufus all die Jahrzehnte gefehlt.

Sie wanderten gemeinsam weiter, Rufus wollte eigentlich seine Geburtsstadt erreichen, bis Leila ihm eröffnete, dass sie schwanger war.

Was für eine Freude, aber gleichzeitig auch das Zeichen, dass es an der Zeit war, sich niederzulassen.
Rufus entdeckte ein verlassenes Haus in der Nähe eines Ortes Namens Hanai. Sie blieben dort, er renovierte und sie richteten sich häuslich ein.

Leila war etwa im 7. Monat als sie kamen, als sie in das Haus eindrangen und alles auf den Kopf stellten.


Genau wie es Rex damals schon auffiel, Rufus hatte nie irgendwelche Probleme mit seinem Chip, all das, was die anderen ihm immer wieder erzählten hatte er nicht für voll genommen. 

Aber an diesem Tag wurde auch ihm bewusst, was für ein machtvolles Instrument dieser Chip war.

Dieser eine Soldat, er hielt etwas in der Hand, von der Größe einer Fernsteuerung, es lag gut in seiner Hand, hatte aber lediglich einen einzigen Knopf.
In dem Moment, als dieser Mann den Knopf drückte, ging Rufus vor Schmerzen in die Knie - Leila nicht.


Das besiegelte ihr Schicksal, er war einer der Gesuchten - sie ein Mensch, ein nutzloser Mensch und auch noch schwanger.

Während Rufus mit dem Schmerz kämpfte, packten sie Leila und der mit der Fernbedienung stach ein Messer direkt in ihren Bauch.

Rufus konnte nicht fassen, was er da sah, seine Gedanken rotierten, noch konnte er sich nicht wehren, aber dann spürte er ein knacken in seinem Kopf, danach flaute der Schmerz abrupt ab.
Es tropfte Blut aus seiner Nase und er stand auf.


Der Soldat, der soeben Leila und das ungeborene Kind getötet hatte versuchte erneut den Apparat gegen ihn zu richten. Verzweifelt drückte dieser unablässig den Knopf - ohne Wirkung. 

Rufus packte ihn und in einem Anfall blinder Rage machte er mit allen anwesenden Soldaten kurzen Prozess.

Er beerdigte Leila direkt neben dem Haus und machte sich auf, andere seiner Art zu finden. 

Er suchte gezielt nach den Kindern, immer im festen Glauben, dass er sie beschützen könnte.

Das was er auf seiner Reise erleben musste ließ ihn schon fast zweifeln, ob es überhaupt möglich war, seine Artgenossen zu befreien, bis er auf die Spur von Neisha stieß.

Er hatte das Kind schon fast wieder verloren, als er dann zufällig zwei weitere Spuren fand. 

Sloan und Martha.

Ab hier begann das Abenteuer - ein kühnes Unterfangen, eigentlich zum Scheitern verurteilt.
Aber wie so oft, kommt es erstens anders und zweitens als man denkt.

Martha wurde für ihn die wichtigste Person im Leben und es gelang ihm tatsächlich die Kinder nach Tundai zu bringen - ja Tundai, die große Schule, die eigentlich versiegelt wurde, bei der niemand einen Zugang finden würde, außer er war etwas ganz besonderes.



Mittwoch, 1. Februar 2017

Martha

Martha wurde während des Krieges in dem kleinen Küstenort Phila, östlich von Calvasch geboren.

Sie war das einzige Kind von Melissa und Martin, einer Menschenfrau und einem Meschun der zweiten Generation.

Martin war Arzt und verschwand spurlos, als die Naturkatastrophen einsetzten und den Krieg beendeten.

Rückblickend gehörte er wohl zu den ersten Meschun, die in die Gewalt von Lendors Herrscher gerieten.

Die Fluten zwangen Melissa und die 5 jährige Martha, Phila zu verlassen.
Ein paar Jahre schlugen sie sich mehr recht als schlecht durch. Sie machten sich auf die Wanderschaft, immer in Richtung Berge.

Als das Misstrauen gegenüber dem Andersartigen zunahm, hatte Melissa immer mehr Angst, man könnte Martha entdecken und ihnen beiden etwas antun.
Letztlich hatte sie solche Angst davor, dass sie dem damals 9 jährigen Kind den rechten Zeigefinger abschlug, um das Zeichen zu beseitigen. Als Halbmeschun hatte sie das Zeichen nur an einem Finger.
Die Wunde entzündete sich und Martha ging es schlecht.
In der Nähe Nabilias stießen sie dann auf den Mann mit dem Eselskarren.

Da Melissa zu diesem Zeitpunkt nichts mehr besaß, konnte sie den Mann auch nicht für seine Medizin und seine Hilfe bezahlen.
Ursprünglich hatte er von ihr verlangt, dass sie und das Kind mit ihm gehen sollten. Sie sollte für ihn kochen, ihm beim Sammeln der Kräuter und beim Verarbeiten und Verkaufen helfen. Zudem sollte sie den Karren und die jeweiligen Lagerplätze sauber halten.

Martha sah dann eines Tages, wie ihre Mutter mit dem Mann diskutierte. Die beiden sahen immer wieder zu ihr herüber. Sie dachte die beiden würden über ihre Hand sprechen, sie ahnte nicht, dass ihre Mutter sie fortschicken würde - für immer.
Am nächsten Morgen war Melissa fort und der Mann erklärte Martha ihre zukünftigen Aufgaben.


Der Anfang war nicht leicht, Martha war ein Kind, der Vater verschollen, von der Mutter verstoßen.
Der Mann behandelte sie gut, gab ihr zu essen, sorgte für Kleidung, förderte ihre Fähigkeiten, achtete darauf, dass sie sein Handwerk lernte und fasste sie bei alledem nicht einmal an.
Es fiel ihr leicht, seine Forderungen zu erfüllen, sie kochte, wusch die Wäsche, half beim Kräutersammeln und säuberte die Lagerplätze. Außerdem half sie ihm tatkräftig bei der Behandlung seiner Patienten.
Es dauerte nicht lange und beide wussten, dass sie richtig gut darin war.


Über mehrere Jahrzehnte wanderten sie auf der Südseite von Dorf zu Dorf - halfen überall dort, wo ihre Kenntnisse und Fähigkeiten gefragt waren, wurden aber nie sesshaft.
Martha fiel nicht auf und nur der Mann wusste, dass sie kein Mensch war, er hätte sie auch nie verraten, denn er liebte sie wie sein eigenes Kind. Er hatte auch deshalb keinerlei Einwände, als sie Sloan in diesem Gebüsch fand.

Was hatte sie für Bedenken - dieser Säugling hatte das Zeichen, genau das gleiche, dass ihrer Mutter so viel Angst gemacht hatte.
Der Mann nahm ihr die Furcht, indem er ihr zu verstehen gab, dass er weiterhin für Kleidung und Unterkunft sorgen würde. Das Kind zu behalten sei aber ihre Entscheidung.

Martha nannte den Kleinen Sloan, sie kümmerte sich um ihn, als sei es ihr eigener Sohn und sie schützte ihn gegen alle Anfeindungen während ihrer Reise durch das Land. Geschickt verbargen sie sein Zeichen - niemand wurde jemals misstrauisch, die drei wirkten so friedlich.

Der Mann wurde alt und krank.
Sloan wurde groß und stark.
Martha hatte schon lange die Aufgabe des alten Mannes übernommen. Sie sorgte nun für alle.

Niemand wusste, wie alt sie war und sie selbst hatte das Gefühl dafür verloren, wie lange sie bereits zwischen den Dörfern umherzog.
Sloan war etwa 12, als sie dann auf der Nordseite den alten Mann im Wald verscharrten.

Sie wanderten weiter, auf der Suche nach einem Ort in dem Sloan etwas Beständigkeit hatte und die beiden fanden letztlich Minosa.


In Minosa wurden sie von Luisa und Carl recht herzlich aufgenommen. Die beiden stellten keine Fragen, wunderten sich nicht um das hellhäutige Kind, bei der dunkelhäutigen Frau, sondern taten so als sei dies ganz normal.

Martha baute sich in Minosa ein Leben auf.
Auch wenn sie nicht von allen im Ort geliebt wurde, so fand sie doch ehrliche Freunde. Schließlich baute die Gemeinschaft ihr ein Haus - etwas abseits am Hang.

Martha blieb so, wie sie es von dem alten Mann gelernt hatte, sie opferte sich lieber selber, bevor sie irgend jemand anderen verraten hätte.

Sie sorgte für Sloan, sie kümmerte sich um die Dorfbewohner und ihr einziger Halt war Luisa.

Als dann Sloan das Mädchen ins Haus brachte, stellte dies Marthas Konstrukt einer heilen Welt völlig auf den Kopf...

Weiteres solltet ihr im Buch lesen.