Samstag, 18. April 2015

Lasagne LowCarb

Heute möchte ich euch ein Rezept schenken, welches ich vor etwa 2 Jahren, direkt am Beginn meiner LowCarb Zeit ausklamüsert habe.
Hierzu möchte ich euch aber noch eine kleine Geschichte erzählen.

In meinem Leben hat Essen und Ernährung eigentlich schon immer eine grundlegende Rolle gespielt. Ich hab mich immer wieder mit verschiedensten Ernährungsformen beschäftigt und das eine oder andere verworfen, weil es mir an Genuss fehlte. Seit der Geburt meiner großen Tochter war es für mich absolut wichtig, hierbei alles richtig zu machen.
Gut, bei der Großen steckte ich recht tief in einer vegetarischen Phase. Kartoffeln, Nudeln, Brot und Gebäck. Wenig Gemüse, meist in den Soßen und an tierischen Produkten nur Eier, Butter und Milch.
Soja hat mir damals schon nicht geschmeckt, deswegen hab ich auch nie irgend welche Burger aus Tofuschnetzeln nachgebaut. Aber ich hab viel Nährstoffarmen Salat verputzt und eben viel Brot und vor allem Nudeln, Reis und Kartoffeln.
Mein Kind hingegen sollte alle Nährstoffe erhalten und mit meinen naiven 23 Jahren kaufte ich also Gläschen und Pülverchen im festen Glauben, dass dies das Optimum für mein Kind sei. Heute blutet mir das Herz weil ich jetzt weiß, dass ich ihre Allergien damit provoziert habe. Sie leidet seit der Pubertät unter allergischem Astma, welches sich bei dem Verzicht auf Gluten verbessert.
Nun, damals waren meine Kochkünste nicht besonders ausgereift und ich griff auch gerne mal zu Fertigprodukten.
Während meiner kompletten vegetarischen Phase aß mein Mann vollständig konventionell. Also zu den Mengen an Brot, Nudeln, Reis und Kartoffeln gab es immer wieder Fleisch, hald immer wenn er zu Hause war.

2 1/2 Jahre später kam dann unser zweites Kind auf die Welt und unser kleines Mädel kämpfte recht früh mit den Symptomen der Neurodermitis. Jetzt ging es auch für mich ans Eingemachte, denn ich konnte sie aufgrund der Konservierungsstoffe nicht mehr mit Gläschen füttern.
Ach was macht man denn nicht alles so, ich habe allen Ernstes mein Kind äußerst fettarm betuddelt. Weißes Fleisch gekocht und püriert, Karotten- und Kartoffelstampf, bloß kein Salz und Gewürze... wahh
Das arme Kind war ja schon wundgeschubbelt, das sollte man dann ja wohl nimmer verwenden...
Die 'Kleine' hat bis zur Pubertät arch mit der Neurodermitis gekämpft, ist aber heute so gut wie Beschwerdefrei.
Allerdings neigt sie zu einem erhöhten BMI. Ich möchte nun wirklich nicht der Ernährung die Schuld daran geben, aber wenn ich das genau betrachte?
Nun, ich persönlich sattelte in dieser Zeit etwas um, ein wenig Fisch und weißes Fleisch stand für mich wieder auf dem Speiseplan, allerdings alles Vollwert.
Vollkornnudeln, die mein Mann verfluchte und Vollkornbrot, das meine Kinder hassten.
Ach was gibt man dann nicht mal nach und macht normale Nudeln und kauft ein Weißbrot. Aber was tut man nicht so alles um seine Familie gnädig zu stimmen *lach*


Richtig schludrig wurde das Thema Ernährung, nachdem wir das Haus gekauft hatten. 
Moooment, wir hatten ja zuerst nur die untere Wohnung gekauft.
Nun, da ich das unglaubliche Glück hatte, kurz nach unserem Umzug eine Halbtagsstelle im Büro zu ergattern, gestaltete sich das frische Kochen recht schwierig.
Früh die Kinder versorgen und in Schule und Kindergarten verbringen, dann arbeiten, direkt im Anschluss Kinder abholen, ein schneller Snack (meist vom Bäcker gegenüber) und nach den Hausaufgaben nach unten... Baustelle. Abends natürlich mal schnell ein paar Nudeln in den Topf und eine Kn*** Soße dazu, oder Pommes rot-weiß mit ner Aldiwurst. Ordentliches Fleisch gab es eigentlich nur, wenn mein Mann am Wochenende zu Hause war.

Wir haben geackert und geschuftet und sind weit vor der völligen Fertigstellung unserer Wohnung unten eingezogen, damit die andere Partei mit ihrem Umbau beginnen konnte. Das dies niemals geschah ist eine andere Geschichte.
Wir hatten also das Notwendigste fertig und zogen in... eigentlich in eine Baustelle.
Wer das schon einmal erlebt haben sollte, weiß genau wovon ich rede. Sobald man in so einer Stätte wohnt, spannt sich der Fertigstellungszeitplan bis ins unendliche.....
Wir waren unten und somit war den anderen genug Spielraum gegeben um ihr Projekt endlich anzufangen, was sie nie taten....
Von mir fiel sämtlicher Stress schlagartig ab, sämtlicher Schutz fiel und ich fing mir einen echten Grippevirus ein. Dieser legte mich für satte 14 Tage flach (eigentlich länger, aber man will ja seinen Job nicht verlieren) In diesen 14 Tagen und auch danach wirkte keine meiner angewandten Verhütungsmöglichkeiten, so kam es, dass ich erneut schwanger wurde.
Nun, wir hatten seit meinem 30. Geburtstag auf die konventionelle Temperaturmethode gesetzt, da es mir widerstrebte weiterhin Hormone zu schlucken. Klappte ja auch fast 3 Jahre lang recht gut.
Dann war ich plötzlich wieder schwanger. Die Große 10 die Kleine 8... und ich hab gefressen was mir in den Weg kam.... 20 Kilo hab ich mir in der SW angefressen und es spielte gar keine Rolle ob nun vollwert oder vegetarisch oder konventionell.
Ach was war das für ein toller Tag an dem uns mitgeteilt wurde, dass es ein Junge werden würde...
Perfekt, aber ich wurde trotz Sterilisation 16 Monate später wieder schwanger.


Dazwischen kam so viel, dass ich nicht einen Moment an das Thema Ernährung denken konnte. 

Ich habe 4 Kinder, ich habe auch die entsprechenden Gewichtsschwankungen durch und mit der Schwangerschaften hinter mir, aber ich habe nie in meinem Leben eine Diät gemacht. 

Komischerweise blieben die Pfunde nach dem 4. Kind (im übrigen auch ein Junge)
Das beunruhigte mich eigentlich nicht, ich versuchte durch eine sogenannte Vollwert-Ernährung auszugleichen. Das funktionierte blöderweise anfangs auch recht gut, bis sich dann so nach und nach die zusätzlichen Pfunde einschlichen. Vollkommen unbemerkt über die Jahre wurde es mehr.

Zuviel, wie ich irgendwann feststellte.
Nun, ich war seit meiner Jugend eigentlich immer darauf bedacht so dünn wie möglich zu sein, und ich gebe zu, nicht immer der Natur den Vorrang gegeben zu haben.

Meine 20 Kilo tun mir also auch richtig weh.

Für mich kam aber dann die Diagnose dazwischen.
Also bevor ich mir überhaupt Gedanken darüber machen konnte, wie ich meine lästigen Pfunde auf komplett ungesundem Wege wieder los werden könnte, präsentierte mir mein Arzt den Diabetes.


Seither ist mein neuer Gegner der Diabetes und nicht das Übergewicht. Ich stelle mich auf keine Waage und weiß dennoch, dass ich kein Pfund leichter bin, dafür bin ich medikamentenfrei und das soll was heißen.

Ich verknüpfe viele positive Effekte, die ich nun mal erfahren durfte, mit dem Verzicht auf Getreide.
Für das Verständnis hat ein Bloggerkollege einen absolut gut recherchierten Artikel geschrieben. Schaut einfach mal bei Sascha rein


http://me-improved.de/getreide-ein-kleiner-ueberblick-gluten/#fnref:diabetesgetreide

Heute jedenfalls bekommt ihr ein Rezept für eine Lasagne die ich mir ganz persönlich aus meiner nudellastigen Zeit kreiert habe.




Sieht lecker aus, oder?
Ich verspreche euch, es ist lecker.

Für das Rezept benötigt man

200g gemahlene Mandeln 

5 Eier
100 ml Sahne
und Gewürze nach Belieben
ich habe Salz, Pfeffer und Muskat verwendet.



auf dem Bild habe ich normale gemahlene Mandeln verwendet, mit blanchierten gemahlenen Mandeln schauts noch ein bissi mehr aus wie eine Nudel. Aber das muss jeder selber wissen, blanchierte Mandeln sind fast doppelt so teuer wie unblanchiere...... weiter im Rezept:
Masse auf dem Backpapier dünn ausstreichen. Die angegebene Menge ergibt ca. 3 Bleche.
Dünn ausgestrichen bei 130 °C Umluft (maximal 150°)für 8 - 10 min tocknen. Die so entstandenen Mandelplatten (Nudeln) zuschneiden, damit sie gut in die Form passen.

Für die Hackfleisch-Tomatensoße :

500g gemischtes Hackfleisch
200g Erbsen und Möhren gefroren oder aus der Dose...
1 Zwiebel
2 Dosen gehackte Tomaten (oder das Ganze selber eingekocht, dann braucht man auch keine weiteren Gewürze)
Italienische Gewürze, wie Basilikum, Oregano, Petersilie, Rosmarin, Thymian und Schnittlauch... (und nach belieben noch mehr)
zum Andicken der Soße empfehle ich
Schmand
oder
Tomatenmark

Hier gabs noch ein paar gekochte Eier und einen richtig guten Kochschinken dazu....
da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt... Zuccini und Aubergine ... etc 



Die Mandelplatten abwechselnd mit der Soße in einer Auflaufform aufschlichten:
Wer möchte, kann eine Lage Schmand (als Ersatz zur Bechamelsoße einbringen, ist aber nicht notwendig:

Mit Käse (hier Gouda)  bestreuen und mit geriebenem Mozzarella abdecken.
Das Ganze etwa bei 150° Umluft für 45 - 60 min ausbacken.

Und weil es mir gerade in letzter Zeit ganz häufig an den Supermarktkassen aufgefallen ist... bitte Leut, kauft doch keinen fertig geriebenen Käs......
was ist denn das Problem beim selber reiben?
Das fertig geriebene Zeugs enthält nen haufen Zeugs ... *bähh*

Ansonsten wünsch ich euch einen absolut guten Appetit

LG

Veronika



Samstag, 4. April 2015

Diabetes und Ernährung

Wie die meisten meiner Leser wissen, bin ich seit 2012 diagnostizierter Diabetiker Typ2.
Wie die meisten aber auch wissen, bin ich mittlerweile fast 2 Jahre medikamentenfrei.
Wie? Das steht unter anderem hier in meinen Geschichten.

Mein Thema für diesen Post:
betrifft die neuesten Studien im Bereich Ernährung und Gesundheit.

So kann man in den Insiderkreisen gerade in den USA einen grundlegenden Wandel erkennen. Es gibt immer mehr Studien, die sich mit den grundlegenden Problemen befassen und sie von allen Seiten beleuchten. So kam es dazu, dass am 09.02.2015 eine Studie erschien, die besagte: 

Die systematische Überprüfung der Meta Analyse ergab, dass die Einführung der Nahrungsfett Richtlinien aus 1977 und 1983 (heute noch gültig) nicht durch die Evidenz der damaligen randomisierten Studien unterstützt wurde.
Auf gut Deutsch: es gab keine Studie, die die Einführung der Fettreduktion auf irgend eine wissenschaftliche Art und Weise stützte. Die Empfehlung wurde herausgegeben, bevor die Studienreihe abgeschlossen war. Man handelte gewissermaßen nach einem erwarteten Resultat und wartete nicht ab, was tatsächlich dabei herauskam.

http://openheart.bmj.com/content/2/1/e000196

In einem früheren Post habe ich schon auf die fragwürdigen Theorien des Ancel Keys aufmerksam gemacht und auf den Artikel von Damian von Aesir Sports verwiesen

http://aesirsports.de/2014/02/die-11-groessten-luegen-der-mainstream-ernaehrung/

Hierzu gibt es jetzt auch noch weitere Informationen, und noch viel mehr, in greifbarer Form eines Buches 


http://www.plassen-buchverlage.de/buecher/Die-Paleo-Revolution.htm

Zurück zu der Studie, die feststellte, dass die Richtlinien auf falschen Tatsachen aufgebaut wurden. Die AHA (american heart association) reagierte schnell und änderte die Richtlinien. Fett, stammt es denn aus natürlichen Quellen ist wieder gerne gesehen, das Ei ist auch nicht mehr böse.
Diese Erkenntnis blieb nicht lange alleine, so gab es eine weitere Studie, die direkt im Anschluss, veröffentlicht wurde sie genau einen Tag später.
Diesmal mit dem Fokus auf Diabetiker.
Am 10.02.2015 erschien folgender Artikel

http://www.touchendocrinology.com/articles/nutrition-revolution-end-high-carbohydrates-era-diabetes-prevention-and-management#.VNodmadXW18.facebook

Ach wie erfrischend zu lesen, dass man festgestellt hat, dass in den letzten Jahrzehnten durch die ursprünglichen Emfpehlungen die Menschen immer fetter und dementsprechende immer kränker wurden, anstatt wie geplant, gesünder. In diesem Artikel gibt man zu, dass da wohl etwas schief gelaufen ist und gerade im Bezug auf die Diabetesbehandlung ein Umdenken erfolgen muss.

Der tägliche Kalorienbedarf darf bei einem Diabetiker nicht mehr aus 60% Kohlenhydraten bestehen. 
Seit Ende der siebziger Jahre, wurde von  mehreren medizinischen Fachgesellschaften eine reduziert Fettaufnahme empfohlen. Dieses Fett wurde durch Kohlenhydrate ersetzt. Diese falschen Empfehlungen führten nun nachweislich zu einer schlechten Diabetes-Kontrolle, abnormen Lipidprofilen und einer Erhöhung der Insulinresistenz, ohne Reduktion der kardiovaskulären Mortalität. (kardiovaskuläre Mortalität = Herz-Kreislauferkrankung und Sterblichkeit) In den letzten Jahren deuten starke Beweise darauf hin, dass es vorteilhafter ist, die Kohlenhydraten Zufuhr auf weniger als 40%, für Diabetiker Typ2 zu reduzieren. Somit ist die Ära der hohen Kohlenhydrate zu Ende. Zumindest in den USA beginnt ein Umdenken. Hier bei uns leider nicht, aber dazu später mehr.

Einen weiteren Artikel habe ich gefunden in dem auf drastische Art dargestellt wurde, wie die Fettleibigkeit unter bekannten Bedingungen zugenommen hat, anstatt wie gewünscht, abnahm.
In diesem Artikel geht es um einen Rückblick

"Statistical review of US macronutrient consumption data, 1965–2011: Americans have been following dietary guidelines, coincident with the rise in obesity" 

Statistische Überprüfung der US-Makronährstoff Verbrauchsdaten, 1965-2011: Die Amerikaner folgten den Ernährungsrichtlinien, gleichzeitig stieg die Fettleibigkeit.

Interessante Grafiken, die selbst einen kurzen Blick lohnen.
Macht euch bitte selbst ein Bild darüber. Für alle, die der englischen Sprache nicht mächtig sind, rate ich einen Übersetzer zu nutzen. Einfach ganze Absätze kopieren, einfügen und übersetzen lassen. Ist zwar manches Mal recht durcheinander, aber es lässt sich dennoch sinnvoll zusammensetzen und der Inhalt ist ganz gut erfasst.

http://www.nutritionjrnl.com/article/S0899-9007%2815%2900077-5/fulltext


Jetzt bin ich bei einem Punkt angekommen, an dem ich mal unsere Ernährungswissenschaft zu Worte kommen lassen möchte. Leider, sehr leider werden Menschen wie Dr. Sabine Paul, oder Dr. Ulrike Kämmerer oder Ernährungswissenschaftlerin Ulrike Gonder nicht in solche
Ernährungsvorgaben der DGE eingebunden.
Hiermit hätte ich ein paar wenige der weiblichen Seite benannt, natürlich gibt es dazu auch noch den männlichen Part, namentlich, Prof. Dr. med Spitz, Dr. Nicolai Worm, Udo Pollmer ... etc. um nur ein paar Beispiele genannt zu haben.

Ich möchte nur ganz vorsichtig darauf aufmerksam machen, dass alle oben genannten Studien öffentlich, für jedermann nachzulesen sind. Neueste Erkenntnisse aus Amiland und nach dem erscheinen dieses Artikels der DGE scheint es, als möchte jemand bewusst blind sein.

https://www.dge.de/presse/pm/dge-empfiehlt-auf-fettmenge-und-qualitaet-achten/

Abermals lässt es sich die DGE nicht nehmen auf die scheinbare Qualität ihrer angepriesenen Öle aufmerksam zu machen. Wieder soll man neben der Qualität auch auf die Quantität achten. Was bitte geht denn gerade an diesen Menschen vorbei? Ahh, haben wir Angst unseren Job zu verlieren? Vielleicht möchte der Steuerzahler nicht mehr für den Blödsinn aufkommen, der da verzapft wird.
Entschuldigt, aber ich bin langsam echt sauer auf diesen Verein. Ja genau, die DGE ist nämlich nichts anderes, ein gemeinnütziger Verein, der massiv vom Staat mit unseren Steuergeldern gefördert wird.
Sätze wie:
"Eine niedrige Fettzufuhr wirkt sich günstig auf den Fettstoffwechsel aus, da die Gesamt- und LDL-Cholesterolkonzentration im Blut sinkt." 

sind laut oben genannter Studien nicht wissenschaftlich belegt. 

Im Artikel wird die sogenannte nationale Verzehrstudie als Referenz genannt... ich bitte zu beachten, dass die Daten aus dieser Studie aus den Jahren 2006 und 2008 stammen. 
Allesamt sind durch Fragebögen erstellt und es fällt auf, dass, einfach um ein Beispiel zu nennen, die Grenze des Alkoholkonsums an einer Richtlinie der DGE festgemacht wurde. Soviel zur Objektivität der Studie.
Nachzulesen hier
 
http://www.was-esse-ich.de/uploads/media/NVSII_Abschlussbericht_Teil_2.pdf

Ich füge noch hinzu, dass es sogar eine Sparte an Lebensmitteln gab, die nirgendwo einzuordnen war, denn "einige Lebensmittel konnten in die zuvor genannten Gruppen nicht eingeordnet werden. Dazu gehörten Sojaerzeugnisse, vegetarische Aufstriche und Desserts mit nicht zuordenbaren Zutaten".
Ich möchte eigentlich gar nicht viel mehr darüber schimpfen, denn jeder sollte sich seine eigene Meinung darüber bilden, aber mal ganz ehrlich, eine Studie, die von einer Institution ausgeführt wird, die auch gleichzeitig die Rahmenempfehlungen dazu gegeben hat ist weder objektiv noch aussagekräftig, geschweige denn sachlich korrekt. 
Genau genommen hat sich die DGE mit dieser Studie ins Abseits geschossen. Wie glaubwürdig sind die Ergebnisse, wenn sich schon im Vorfeld an die Empfehlungen der DGE gehalten wurde? Also eine Menge von 60% KH pro Tag angestrebt wurde... 
Ich werde euch im Anschluss noch eine nette Geschichte über die Lebensmittelpyramide erzählen.

Machen wir aber doch nun mal weiter mit der Lawine, die da im Februar losgetreten wurde. 
Denn letzlich erscheinen in der Fachpresse immer mehr Artikel, die eine Ernährung nach der Logi-Methode, LowCarb oder auch nach dem Paleoprinzip befürworten und als gesundheitlich relevant einstufen.
Bitte, verwechselt das nicht mit den unsäglichen Artikeln, die gerade in der Regenbogenpresse veröffentlicht werden. 
So viel unglaublich schlecht recherchierten 'Mundstuhl' habe ich lange nicht mehr gelesen. Leider, und das bedauere ich zu tiefst, sinken starke, bisher wirklich gute Magazine, die eigentlich für fundierte und auch wissenschaftliche Berichterstattung standen, gerade in diesem Thema in die Kloake. Bild lässt grüßen stimmt so nicht, mittlerweile grüßt Stern, Spiegel, SZ und die Welt genau so niveaulos und uninformiert. (um nur ein paar genannt zu haben, es sind nicht alle.) 
Ich möchte ja nun heute mit diesem Post darauf aufmerksam machen, dass sich da tatsächlich einiges tut, und genau aus diesem Grund verweise ich euch jeweils auf den passenden Artikel.

Der nächste handelt darüber, dass man eine randomisierte kontrollierte Studie durchgeführt hat, zu dem Thema Positive Auswirkungen des Verzehrs einer paläolithisch artigen Ernährung und die Wirkung auf das metabolische Syndrom.


http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4210559/

Ach wie überraschend.
Die Probanden waren durchschnittlich 53,5 Jahre alt, mit einem mittleren BMI von 31,8. Die Altsteinzeit-Typ Diät führte zu niedrigerem systolischen Blutdruck, niedrigerem diastolischen Blutdruck, niedrigerem Gesamtcholesterin, niedrigeren Triglyceriden und höherem HDL-Cholesterin im Vergleich zur Referenz. Die Anzahl der Merkmale des metabolischen Syndroms sank mit 1,07 von der Altsteinzeit Diät-Typ, im Vergleich zu Referenz. Trotz der Bemühungen das Körpergewicht stabil zu halten, sank es in der Altsteinzeit Gruppe im Vergleich zum Referenz. 

Es blieben nach Post-hoc-Anpassungen für diesen ungewollte Gewichtsverlust jedoch weiterhin positive Effekte. Es wurden keine Änderungen für die intestinale Permeabilität, Entzündungen und Kortisol im Speichel beobachtet.
Schlussfolgerung aus dieser Studie ist:

Wir folgern, dass der Verzehr einer Altsteinzeit-Typ Diät für (lächerliche) zwei Wochen mehrere kardiovaskulären Risikofaktoren verbessert,  im Vergleich zu einer 'gesunden' bzw. bisher empfohlenen Referenz Diät, bei Patienten mit dem Metabolischen Syndrom.

Ha und nu? Wo bleibt jetzt die DGE mit ihren Empfehlungen?
Ach weil es so schön ist, hab ich ja noch einen netten Artikel, ähnlich dem letzten, nur geht es diesmal explizit um Diabetiker.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25828624


Metabolische und physiologische Effekte aus dem Konsum einer Jäger-Sammler (Altsteinzeit) -Typ Ernährung bei Typ 2 Diabetes.

Wenn ihr bis hier gelesen habt, und euch auch durch die einzelnen Artikel, so sollte euch hier auch bewusst sein, dass es gar keine andere Antwort geben kann.

Beide Gruppen zeigten eine Verbesserung des Stoffwechsels, aber die Paleo-Diät-Gruppe hatte mehr Vorteile auf Zuckerkontrolle und Blutfettwerte. Mit der Paleo Ernährung hatten auch die meisten insulinresistenten Probanden eine signifikante Verbesserung der Insulinsensitivität, während dies bei den insulinresistenten Probanden der ADA Ernährung nicht beobachtet wurde.

Hallo!! Bei den Probanden der üblichen Diät, also mit den üblichen Empfehlungen wurde KEINE Verbesserung der Insulinsensivität beobachtet !

Ich finde es traurig und erschreckend für alle Diabetiker und die, die es noch werden, dass solche Informationen bei der DGE einfach unter den Tisch fallen, dass man einfach so weiterwurschtelt und den Menschen dabei unsägliches Leid zufügt. Ich möchte gar nicht wissen wie viele.
Ein gemeinnütziger Ernährungs Verein sollte auch so agieren und nicht der Lebensmittelindustrie zuspielen oder gar politische Flagge bekennen. Gemeinnützig bedeutet eigentlich was es beschreibt, für das Gemeinwohl und garantiert nicht für das Wohl eines einzelnen oder einer Untergruppierung. Ich würde gerne an das Gewissen und den Verstand der Verantwortlichen appellieren, aber leider haben auch hunderttausend Stimmen keinen Erfolg gegen diese festgefahrene Lobby.
Ich hatte euch noch eine kleine Geschichte versprochen, eine kleine Geschichte über die Lebensmittelpyramide der DGE.

Ich befinde mich gerade in dem Ausbildungskurs zum Übungsleiter/Trainer Breitensport C-Schein. Da kommt die Pyramide zum Einsatz und ich muss auch danach lernen.
Ich hab sie mir so betrachtet, die Pyramide. Das muss ich auch, denn mein Denken ist ja nun schon seit 3 Jahren anders herum.
Freudig musste ich feststellen, dass zumindest Obst und Gemüse direkt über dem Wasser eingeordnet sind, und erst dann das elende Getreide/Brot/Nudeln/Reis kommt.
Man könnte schon fast hoffen, wäre da nicht ein klitze kleiner Haken in den Mengenempfehlungen.
Es wird also empfohlen, täglich 2 Hände voll Obst (find ich OK) und 3 Hände voll Gemüse zu sich zu nehmen. Beim Gemüse bin ich tatsächlich schon stutzig geworden, 3 Hände voll? N'bischn wenig würd ich mal sagen.
Als ich dann weiter gelesen habe, kam die Empfehlung
täglich 250g Brot UND 120 - 160 g Reis oder Nudeln zu sich zu nehmen. Kartoffeln dürfen schon mal 200g sein.

Ich habe also einen Input von schnellen KH pro Tag von mindestens 350g im Gegenzug zu 3 Handvoll Gemüse.
Nochmal, 3 Hand voll Gemüse...

Warum steht bei so einer Emfpehlung das Gemüse auf Stufe 2, wenn Stufe 3 mengenmäßig wesentlich mehr ausmacht?
Ich meine, ich kann es wenden und drehen wie ich will, ich bekomm bestimmt keine 300 g Gemüse in meine Hand, bzw 100g pro Hand. Wobei es ja bei 250g Brot + 160g Nudeln ja eigentlich 410g sind. Also selbst wenn eine meiner Hände 100g Gemüse fassen würde, so wäre der Anteil an Getreidezeugs wesentlich höher, müsste demnach auf Stufe 2 stehen, nicht auf Stufe 3.
Traurig, wie wir verarscht werden, traurig, wie wir das auch noch glauben und noch trauriger, dass ich das jetzt auch noch lernen muss

Ich hoffe ihr mögt einen Post auch ohne Rezept, denn das habe ich heute nicht für euch.

Ich wünsche euch ein schönes Osterfest

Liebe Grüße
Veronika