Samstag, 4. Mai 2019

Vero läuft

Vergangenes Wochenende war es also soweit, ich bin meinen allerersten Berglauf gelaufen. 
5,6 km Nordic Walking auf der Strecke des Burgbernheimer Berglaufs.
Aber bevor ich euch jetzt erzähle, wie das Ganze für mich ausgegangen ist, erzähl ich euch erst mal, wie es überhaupt dazu kam.




Ende 2018 lief es für meine Gesundheit nicht so rosig.
Seit dem Urlaub in den USA konnte ich an meine alte Form nicht anknüpfen und alle Bemühungen wieder weniger Kohlenhydrate zu essen fruchteten irgendwie nicht.
Die Waage zeigte stetig mehr und auch mein Langzeitwert stieg so nach und nach. Mein Nüchternwert war zu dieser Zeit immer so um 120 - 135 was mich blöderweise nicht dazu veranlasste direkt etwas zu tun im Gegenteil, ich hab einfach nicht mehr gemessen. Frei nach dem Motto - Augen zu - was ich nicht sehe, existiert nicht. 
Aufgewacht bin ich dann Stückweise - zuerst sagte mir jemand im Vertrauen: "du hast ganz schön zugenommen."
Klar, natürlich hatte ich das, die Waage zeigte satte 96 Kilo 🙈. Ich war noch nie in meinem Leben davor so schwer und ich war mir dessen ja eigentlich bewusst. Wie schnell war ich schlapp beim Sport, genau wie sich das eben auch in den Blutwerten zeigte.
Also beschloss ich etwas zu ändern.
Ich begann dem Laufen wieder eine Chance zu geben. Das hatte ich zwar schon versucht, mir aber eingeredet, dass es mich nur stressen würde und ich eben kein Läufer bin. 

Das kann ich wirklich gut, also mir was einreden und so.

Ein Blogartikel von Steve Cooksey hat mich dann meine "angebliche" Abneigung gegen das Laufen überdenken lassen.
Stellte er doch nicht mittels einer kontinuierlichen Blutzuckermessung fest, dass gerade das Laufen den Blutzucker am nachhaltigsten in seine Bahnen lenkt.
Kurze Rede, langer Sinn - Januar 2019 fiel der Startschuss für mein neues Projekt: Keto + Laufen.

Ich erzählte ja schon, dass es hier an der Frankenhöhe sehr schön ist. 
Ich fing also an, lief kleine Runden von 2,5 km


                                                                      Skipiste im Burgbernheimer Wald

Da dies langsam immer besser lief, weitete ich die Runden aus.
Irgendwann kam ich dann auf die Idee, einmal nachzusehen, wie denn der Streckenverlauf des Burgbernheimer Berglaufs ist. 5,6 km klangen jetzt nicht so schlimm und auch nicht so, als würde man das niemals schaffen.

Im Internet recherchiert und dann diese Karte gefunden:


       Die Brillengläser markieren die Fotopunkte - Bilder der Strecke folgen, der Reihe nach. 

Das erste Mal hab ich mich irgendwo im Burgbernheimer Forst verlaufen, am Ende insgesamt 1:22:36 Stunden und 9 Kilometer hinter mich gebracht. 😅
Spasshalber sagte ich schon nach dem ersten Lauf: wenn ich diese Runde mal unter einer Stunde laufe, dann lauf ich den Berglauf mit. 
Ich fing also an und lief die Runde regelmäßig dreimal die Woche. Immer besser werdend entwickelte es sich das dann auch so, dass ich mich Ende März dazu durchrang mich anzumelden. Jetzt gab es kein Herauswinden mehr und auch meine Jungs hätten es nur akzeptiert, wenn ich mir zwischenzeitlich den Fuß gebrochen hätte oder sterbenskrank im Bett gelegen wär.


Jedenfalls beinhaltet die Strecke schon ein paar recht gemeine Abschnitte.
So zieht sich z.B. der Anstieg beim Schönberg recht in die Länge. Für mich, ungeübten Walker, natürlich schon ganz schön heftig.



                                                                         1. Anstieg am Schönberg/Schauberg

Ist man oben angekommen, geht es auch schon wieder recht flott nach unten. An den Treppen muss man aufpassen, dass man nicht stolpert.


                                                                         Treppen hinunter zur Bahnunterführung

Kaum hat man diese hinter sich gebracht, gehts mit schwung unter den Bahngleisen hindurch und gleich danach wieder nach oben.


                                                  Bahnunterführung

Der folgende Abschnitt zieht sich ein wenig in die Länge, zuerst führt die Strecke durch die Streuobstwiesen - 


                                                  Streuobstwiesen

- um danach in einem langgezogenen Waldstück unterhalb des Frigglessteigs zu enden.



Der Frigglessteig ist dann die gemeinste Steigung in der gesamten Streckenführung.
Ist er am Fuße noch sanft so strafft sich die Steigung, je weiter man nach oben kommt.
Einige der Läufer mussten ebenfalls gehen und ich hab mir sagen lassen, dass ich mit Nordic Walking Stöcken wohl etwas stabiler und schneller unterwegs gewesen wäre. 
😁

Das werde ich dann wohl nächstes Jahr ausprobieren.


                                                  Frigglessteig - wirkt auf dem Foto völlig unschuldig und harmlos *gg*

Hat man diese Steigung erfolgreich hinter sich gebracht gehts stramm weiter durch den Wald Richtung Skilift und Skihütte.
Stramm war da eigentlich nix mehr, ich war ziemlich außer Puste. Deswegen hab ich dann auch genau hier ein wenig meiner vorher gut gemachten Zeit eingebüßt. 
Durch den Wald, zurück zum Skilift.


                                                                      Waldweg zum Skilift

An der Skihütte angekommen, geht es dann auch wieder etwas bergab. Die sanfte Neigung macht es möglich, dass man etwas Tempo zulegt und die vertrödelte Zeit am Frigglessteig wettmachen kann.


                                                                      Idiotenhügel mit Blick auf den Schauberg/Schönberg

Etwa in Höhe des Baumes rechts, verschwindet die Strecke dann wieder im Wald, kreuzt die Liftfahrbahn und führt wieder leicht bergan.



Hier muss ich zugeben, dass der Untergrund für mich, als Barfußschuhläufer sehr angenehm war. Ein wenig aufpassen muss man allerdings schon, denn Wurzeln, Moggeln und Geäst sind gefährliche Stolperfallen.
Der Burgbernheimer Verein hatte aber hervorragend aufgeräumt. 

Der Streckenverlauf geht noch ein kleines Stück bergan und dann genau hier wieder nach unten.


                                                  Blick über die Kuppe

Ab hier beginnt der Abstieg. Auch wieder nicht ganz ungefährlich und als Walker muss man schon ein bissle drauf achten, dass man nicht zu rennen anfängt. 😃


                                                                      Abstieg

Am Ende läuft man am alten Burgbernheimer Bahnhäusle vorbei und erreicht eine geschotterte Straße.



Hoch zum Eisernen Steig



Wieder hinüber auf die andere Seite und jetzt heißt es Tempo machen für den Endspurt.



Der Hohlweg ist dann nochmal ein ganz besonders schönes Stück, leider hat man während des Laufes immer das Gefühl, den Crossläufern, die mittlerweile in ihrer zweiten Runde sind, im Weg zu sein.



Am Ende weitet sich der Weg und endet abermals in Streuobstwiesen und führt geradlinig auf den Löschweiher zu.
Hier gibt es dann die allerletzte Steigung, kurz aber knackig.




Hinter dem Haus vorbei, zwischen den Zwetschgenbäumen hinauf oben noch ein Stück nach rechts und schon ist das Ziel ganz nahe.



Dort oben auf dem Kapellenberg, neben dem Kriegerdenkmal liegt der Start und das Ziel.

Ich hab am 28.04.2019 meinen allerersten Berglauf absolviert 5,6 km Nordic Walking in 55:04 min.
Gesamt bin ich als 19. ins Ziel gelaufen.
Bei all den Trainingsläufen im Vorfeld, war dies meine ganz persönliche Bestzeit.




Wenn man dann die vorläufige Auswertung sieht und sich, wie erwartet im hinteren Drittel wiederfindet, hebt das schon die Laune. Spass gemacht hat dieser Lauf allemal und allein hierfür hat es sich gelohnt.

Später am Abend wurden dann die Gesamtergebnisse bekannt gegeben. Von 28 gemeldeten Walkern sind 26 angetreten, darunter 17 Frauen.
In der Gesamtwertung der Frauen war ich auf Platz 12.
Und unter den Damen W50 lag ich auf Platz 7.
😁

Ich bin selbstverständlich stolz auf mich. Ganz allein hab ich mich vorbereitet und ich hab mich nicht herausgewunden, sondern bin gelaufen und für mich persönlich sogar sehr gut. 
Ich hab definitiv gewonnen. ❤



Nicht zu vergessen: der Grund warum ich wieder angefangen habe zu laufen lässt sich ebenfalls sehen.
Bis Februar befand sich mein Langzeitwert wieder im 5er Bereich und mein Gewicht schmälerte sich um mittlerweile 12 Kilo. Ich hab zwar mindestens nochmal so viel vor mir, aber ich denke nicht daran, jetzt aufzuhören. 

Wie sagt man so schön, nach dem Lauf ist vor dem Lauf.
Am 07.07. geht’s auf zum 7. Petersberglauf - diese 5 Kilometer sollten doch zu schaffen sein, oder was meint ihr?




Das ist also mein nächstes Sportprojekt - äh - nicht ganz, denn Ende Mai startet mein neuer GESTALT Kurs für Senioren. Mal sehen, vielleicht schreib ich euch noch genaueres darüber, morgen jedenfalls gibt’s erst mal eine neue Rezension/Werbung für eine ganz liebe Autorenkollegin.
Ich wünsche euch einen schönen Samstag, bleibt gesund und in Bewegung. 



Eure Veronika

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