Sonntag, 2. März 2014

Da sitze ich und weiß nicht was ich schreiben soll

Ja, genau so ist das. Manchmal denke ich, ich nehme mir zuviel vor und kann es nicht erfüllen. Wenn ich dann aber genauer darüber nachdenke, so fällt mir auf, dass es nicht wirklich an mir liegt. Sicher ist mein Terminplan voll, immerhin arbeite ich eine 3/4 Stelle und habe die Kinder, ich schreibe und koche und ich mach meinen Sport...
Fotographie ist so eine Sache, die mir auch sehr gefällt, für die mir aber das nötige Kleingeld fehlt. Dann ist da ja noch dieses alte Bauernhaus und genau dieses hält mich zur Zeit ziemlich auf Trab. Dazu muss ich kurz erklären, dass wir vor etwa 20 Jahren das untere Stockwerk (144 qm) eines 1725 erbauten Bauernhauses im Ortskern käuflich erwarben. In einem relativ langen Prozess (etwa 5 Jahre) lebten wir mit dem Eigentümer der anderen Hälfte in relativ beengter Situation. Seltsam war schon, dass wir gut 5 Jahre ganz dicht beienander wohnten und erst als wir unten soweit waren um auch darin zu wohnen krachte es... hmm

Jedenfalls war es damals ein Formfehler, der uns dazu zwang den anderen Teil zu kaufen oder das gesamte Anwesen würde versteigert werden. Nun, heute ist man älter und reifer und so ein gravierender Fehler würde einem garantiert nicht mehr passieren. Wir schafften es, den Kaufpreis auf die nachweisbaren Kosten des Anderen zu reduzieren und waren hinterher zwar Besitzer eines ganzen, großen, renovierungsbedürftigen, denkmalgepflegten Bauernhauses aus dem 18. Jahrhundert, aber blank, alle Ersparnisse waren weg.
Das führte wenig später sogar dazu, dass wir unsere Firma aufgeben mussten, da uns entsprechende Sicherheiten für einen Kredit fehlten. (ich bin heut nicht mehr böse darüber)

Danach hieß es erstmal, aufstehen, Staub abklopfen, Krone gerade richten und von vorne beginnen. 
Nach dem Herzinfarkt meines Mannes 2009 stand nochmals alles auf der Kippe, aber jetzt sind wir soweit die ganze Sache nochmals anzugehen. Das blockiert mich gerade ein wenig, denn mir fehlt die damalige Sorglosigkeit. Ich rechne wesentlich mehr und versuche natürlich meine Kosten so gering wie möglich zu halten. Ach und die Förderungen!!!
Ja natürlich, ich darf diesmal auf keinen Fall vergessen diese Fördermittel zu beantragen... wir wohnen in einem Denkmal!!!
Mir qualmt der Kopf und ich verhandel mit zwei Banken. Die, die noch immer unser damaliges Erwerbsdarlehen trägt und die, die direkt vor meiner Haustüre sitzt....
Ärgerlich war, dass ich am Mittwoch letzte Woche 60 km gefahren bin und vom Bankangestellten wegen eines 'Notfalls' versetzt wurde... hmm nun gut, auf ein Neues am kommenden Mittwoch.
Nun, das ist einer der Gründe, warum es bei mir zur Zeit nicht so ganz funzt.
Ein anderer ist, dass ich mich innerhalb der letzten 7 Tage zwei mal vor lauter Blödheit in die Glutenfalle geschickt habe.
Ich habe ja schon davon erzählt, dass es schon immer ein paar Problemchen gab, die nach dem Verzehr von Getreideprodukten auftraten. Ich dachte bei dem Völlegefühl eigentlich immer daran, dass ich wohl etwas zu fett gegessen hätte... oder bei diesem Sodbrennen, doch zu schwer die letzte Mahlzeit... und die Blähungen... wohh die Zwiebel oder der Knoblauch... oder etwas zuviel vom Kohl... Akne... oh ich dachte schon, ich würde niemals aus der Pubertät herauswachsen... dann etwas ganz besonderes, ich litt unter wiederkehrenden Migräneanfällen, die letztlich sogar so weit führten, dass ich tageweise nicht mehr in der Lage war zu arbeiten, geschweige denn meinen Haushalt zu stemmen...
Ich hatte keine Ahnung, nicht einen blassen Schimmer. Gegen den Reflux gabs Pillen, leckere Gemüse wie Kohl wurde gemieden und in Kathegorie 'eher selten' eingeordnet und bei Migräne wurde ebenfalls massiv medikamentös bahandelt.
Nun, im Mai 2012 wurde ich zum Diabetiker, ich war nun gezwungen etwas zu ändern und, wie ich ja auch schon ausführlich beschrieb, tat etwas.
Ich stellte meine Ernährung um und lebe seither komplett Getreidefrei. Innerhalb kürzester Zeit verschwanden sämtliche oben angesprochenen Beschwerden, inklusive der Migräne. (hierfür dauerte es allerdings etwas länger, aber jetzt weiß ich definitiv woher es kam)
Etwa ein Jahr nach der Umstellung wurde mir mein Verdacht auf einen Glutensensivität (keine Zöliakie, denn ich habe keine Anzeichen dafür in den Blutwerten) bestätigt. Eine einzelne Scheibe Brot verfrachtete mich für einen Tag ins Krankenlager, mit Kopfschmerzen und Übelkeit, und quälte mich weitere 2 Tage mit Verdauungsbeschwerden. (Für alle die hier noch zweifeln mögen, ich hab das nochmal getestet mit dem selben Ergebnis)

Leider bin ich, wie oben schon gesagt, erst letztens in die Glutenfalle getappt, denn ich konnte dem Mitbringsel meiner Chefin nicht widerstehen... eine Lachs-Spinatrolle... klingt ja gar nicht so schlimm... hab auch schon ein Rezept gelesen, dass komplett ohne Mehl auskam... aber...oh weh oh weh... hier war kräftig Mehl in dem Spinatteig und schon am Abend fing ich an zu leiden. Dieses Mal empfand ich es als ganz besonders schlimm, weil meine Gedanken alle so umnebelt waren... ich weiß, das ist schwer zu beschreiben, aber das Gefühl ähnelt einem Hangover... das ging diesmal so weit, dass meine Wahrnehmungsstörung völligen Besitz von mir ergriff und ich nicht mehr in der Lage war, verständig zu schreiben und auch das Leseverständnis blieb auf der Strecke (Ich werde, sofern ich die Zeit dazu finde, mal recherchieren ob es dazu tatsächlich verwertbare Studien gibt)
Es mag sein, dass meine gesamte Situation gerade dazu geschaffen war, aber so krass war es noch nie... zu allem Überfuss war ich am Mittwoch (nachdem ich versetzt wurde) bei einem mir unbekannten Metzger und aß (hungerig) eine Scheibe Leberkäs, ohne zuvor zu fragen, ob denn Glutene verarbeitet wurden. Noch am selben Tag litt ich unter den Auswirkungen...
Ich werde mich, sobald ich wieder genügen Muse habe, mit diesem Thema ganz besonders außeinandersetzen.
Auch werde ich mich an meine erste Krautfermentierung wagen, dokumentieren und euch berichten... bis dahin gibts unser heutiges Sonntagsessen:




Kotelette, Bohnen mit Speck und ein Blumenkohlexperiment

Also bei unserer Familie waren es 8 Kotelette die wie immer ganz nach Laune und Geschmack gewürzt werden dürfen. Hier gab es eine kräftige Protion Meersalz aus der Mühle und ebenso schwarzen Pfeffer frisch gemahlen. 
Als Beilagen hatten wir Bohnen mit Speck

Speck kleinschneiden, auslassen

Zwiebeln hinzugeben und zusammen mit dem Speck glasig dünsten, mit 1/4 l Knochenbrühe aufgießen und die gewaschenen, geputzten und kleingeschnittenen Bohnen hinzugeben. Etwa 20 min kochen lassen und dann mit einem Becher Sahne ablöschen. Nochmals aufkochen und mit 4 Teelöffeln Pfeilwurzelstärlke ablöschen.

Blumenkohl putzen und blanchieren
2 Eier mit 1 Becher Sahne und 2 Eßl Leinmehl Salz Pfeffer und Gewürzen nach Belieben vermengen. Blumenkohl hinzugeben und gemeinsam anbraten... leider haftet die Ei-Leinmischung nicht wie erwartet am Blumenkohl, schmecken tuts aber.

So, nun hoffe ich, dass mir keiner übel nimmt, dass ich 'nur' so ein kurzes Rezept ausgearbeitet habe. Ich finde auch, dass die Mengenangaben hier gerade mal Irrelevant sind... allerdings versprech  ich Besserung, sobald die außergewöhnlichen Termine weniger werden... dann kommt auch wieder ein Post mit echt nützlichen Infos ... oder mein erstes Fermenteprojekt... hmmm wer weiß ... lasst euch überraschen ...


Euch allen einen schönen Sonntag Abend

Eure Veronika




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