Mittwoch, 27. Juni 2018

Rezension / Werbung Story Thieves bzw. Weltenspringer von James Riley



Bei meinem USA Urlaub stöberte ich immer wieder durch die Buchangebote und Wühltische. Irgendwie war mir danach ein Buch im Original zu lesen, also suchte ich nach dem geeigneten Objekt.
Den fast 600 Seiten starken 'The Outsider' von Steven King hab ich wieder zur Seite gelegt. So gut ist mein Englisch nun wieder auch nicht und bei jedem Absatz das Wörterbuch zu bemühen verfehlt dann den Zweck eines guten Romans.
Bei BJ's stolperte ich dann über alle 5 Teile der Story Thieves von James Riley. Nachdem ich den Buchrücken gelesen hatte, entschied ich mich recht schnell für Teil 1 (und Teil 2 folgt)
Vorletzte Woche bin ich - nach ein paar Pausen durch Korrektur und Leserunde eines anderen Buches - damit fertig geworden und wagte einen Blick in die Rezensionen der Deutschen Version. Irgendwie konnte ich mir das nicht vorstellen, dass dieses Buch so viel Kritik erfahren sollte, das deckte sich nicht mit meinen Empfindungen, wenn auch viele positive Rezis dabei waren. Also stöberte ich bei Medimops und ergatterte die Deutsche Version der Story Thieves. Ich habe sie letzte Woche erhalten und wurde heute fertig damit. Das ist etwas was ich bisher noch nie getan habe - ein und die selbe Geschichte, zweimal nacheinander zu lesen und das in unterschiedlichen Sprachen - es hat Spaß gemacht - soviel dazu. 😄
Die Weltenspringer (das ist der Deutsche Titel) unterscheidet sich kaum von der Originalgeschichte und somit sind die Rezis dann wohl doch ein Spiegel der individuellen Empfindungen unterschiedlicher Menschen.
Ich meine Rezi zu dieser schönen Kinder und Jugendgeschichte für beide Sprachen ausarbeiten - wobei sich ja hier vieles deckt.




Hier der Vergleich der Buchrücken - ich finde beide schön und wenn man bedenkt, dass in der Amerikanischen Reihe auf jedem Buch ein Ausschnitt vom Cover ist, so sieht die Reihe im Regal bestimmt sehr schön aus. An der Deutschen Version finde ich das aufgeschlagene Buch sehr schön - auch dieses findet sich auf dem Cover und bei jedem Kapitel wieder.




Zum Vergleich 



Über den Autor:
James Riley, geboren in Connecticut, lebt heute in der Nähe von Washington, D.C.
Sein Debüt, die "Half Upon a Time" Trilogie, wurde in den USA schnell zum Bestseller und auch seine zweite Serie, die "Weltenspringer" begeistert viele junge Leser.
Wie ihr seht, kann man das gleich auf einer der ersten Seiten des Buches lesen.




Bei der Amerikanischen Version sucht man diese Information zu Beginn des Buches vergeblich. Allerdings findet man dann am Ende des Buches das:

übersetzt:
Seltsamerweise existiert James Riley, Autor der Half Upon a Time-Serie, nicht wirklich. Es gibt keine Aufzeichnung von "James Riley", bevor seine Märchenserie herauskam, sagt 
eine Quelle, dass der Mann in seinen Autorfotos nur ein Schauspieler ist. Es ist fast so, als ob jemand  "James Riley" erfunden hätte, nur um seine wahre Identität zu verbergen. Aber warum? Und wer geht so weit? Sicher fällt mir Niemand dazu ein. 😏
Meine Meinung:
Für ein Kinder und Jugendbuch finde ich die Amerikanische Version um einiges besser, einfallsreicher und zum Abschluss der Geschichte auch noch mehr als passend 😊

Grundlegende Daten zu Story Thieves
Taschenbuch:
416 Seiten

Sprache: Englisch
Verlag: Aladdin, Reprint 15.Dezember 2015
ISBN-10: 1481409204
ISBN-13: 978-1481409209
Größe: 13 x 2,8 x 19,4 cm
Altersempfehlung: 8 - 12 Jahre


Grundlegende Daten zu Weltenspringer
Taschenbuch: 384 Seiten
Sprache: Deutsch
Verlag: Carlsen, 21.Dezember 2017
ISBN-10: 3551316546
ISBN-13: 978-3551316547
Größe: 11,8 x 3,5 x 18,5 cm
Altersempfehlung:  10-13 Jahre

Klappentext:
Das Leben wäre todlangweilig, wenn es keine coolen Bücher gäbe. Noch besser wäre es allerdings, wenn man der Held aus seiner absoluten Lieblingsserie sein könnte. Das weiß niemand besser als Owen. Denn als er nach einem zum Gähnen langweiligen Schultag beobachtet, wie seine Mitschülerin Bethany aus einem Buch klettert - ja, richtig, AUS EINEM BUCH -, bringt er sie dazu, ihn auf ihre nächste Reise mitzunehmen. Dabei vergisst Owen allerdings die wichtigste Regel überhaupt:
Greif NIE in die Geschichte ein!




übersetzt:
Das Leben ist langweilig, wenn du in der realen Welt lebst, anstatt in deiner eigenen Buchreihe zu spielen. Owen weiß das besser als jeder andere, was mit den Hausaufgaben der realen Welt zu tun hat. Aber alles ändert sich an dem Tag, an dem Owen das Unmögliche sieht - seine Klassenkameradin Bethany klettert aus einem Buch in der Bibliothek. Es stellt sich heraus, dass Bethany halb fiktiv ist und jedes Buch durchsucht hat, das sie auf der Suche nach ihrem vermissten Vater, einer fiktiven Figur, finden konnte.
Bethany kann nicht zulassen, dass jemand anderes ihr Geheimnis erfährt, also macht Owen ihr einen Deal: Sie muss ihn nur in ein Buch, in Owens lieblings Serie, "Kiel Gnomenfuß" mitnehmen, und er wird sie nicht verraten. Außerdem könnte Bethany durch den Besuch des Buches vielleicht ihren Vater finden ...

Oder sie könnten die Kiel Gnomenfuß-Serie zerstören, Bethany's Geheimnis der ganzen Welt enthüllen und Owen dazu zwingen, das letzte (sehr endgültige) Abenteuer von Kiel Gnomenfuß zu durchleben.
Cover:
Wie ihr oben in den Bildern bereits sehen könnt, sind beide Bilder eigentlich identisch - eigentlich.
Im Original ist das Turmfenster mit den Drachen im Hintergrund seitenfüllend.
In der Deutschen Ausgabe etwas kleiner, vielleicht detaillierter.
Die Originalausgabe hat ein Vollglanzcover mit erhabenem Titel, die Deutsche Ausgabe ist matt und eben.
Das leuchtende Buch mit den aufgewirbelten Seiten findet sich in beiden Ausgaben und erst wenn man dann genauer hinschaut, kann man dann doch einen Unterschied feststellen. Aber seht selbst.
Originalversion:




Deutsche Version



Bethanys Gesichtsausdruck der Originalversion passt definitiv besser zur Geschichte - ich frage mich, warum dieser geändert wurde - macht irgendwie keinen Sinn.
Das Cover ist sehr ansprechend und auch für Kinder im Alter zwischen 8 und 13 ansprechend.
Hierfür gibt es fünf Sterne
 

⭐⭐⭐⭐⭐

Idee:
Die Idee ist nicht ganz neu, steht nicht allein, so gibt es z.B. die Buchspringer von Mechtild Gläser oder Tintenherz von Cornelia Funke, die sich mit einem ähnlichen Thema befassen. Ich selbst habe diese Art der Geschichte hier zum ersten Mal gelesen - Mechtild Gläser oder Cornelia Funke kenne ich also nicht, ich hörte nur, dass sie sich mit dem gleichen Thema befassen. Aber vielleicht ist ja meine Recherche jetzt ein Anlass auch mal hiervon eine Ausgabe zu erstehen, zu lesen und zu rezensieren 😉
Ich finde die Idee einer Geschichte in einer Geschichte recht interessant und auch die Lösung all der Probleme die daraus entstehen. Keinesfalls langweilig - wenn auch die Multiplikation von Brüchen so ziemlich das ätzendste ist, was einem in der Schule beigebracht wird 😃
Von mir gibts hier vier Sterne, weil hald nicht ganz innovativ.

⭐⭐⭐⭐

Schreibstil:
Der Schreibstil ist sowohl im Englischen, als auch im Deutschen auf die angegebene Altersklasse angepasst. Obwohl ich finde, dass mit dem komplizierten Thema tatsächlich erst mit 10 ausreichend Kenntnisse vorhanden sind um das Buch zu verstehen, könnte es durchaus sein, dass auch 8 jährige die Geschichte - vorgelesen - gut verstehen können.
Von der Übersetzung her gibt es allerdings ein paar Kleinigkeiten, die man durchaus besser formulieren hätte können. Die Kinder in der heutigen Zeit können durchaus etwas mit Englischen Begriffen anfangen - manches hätte man also nicht übersetzen müssen.
So kommt z.B. recht häufig ein Ugh/ugh vor, welches mit Uäh/uäh übersetzt wurde - leider, denn das ist irgendwie so kantig - also das generelle Problem der Deutschen Sprache - ein Uff/uff wäre da wesentlich schöner gewesen oder man hätte das Ugh/ugh einfach als solches belassen.
Es gab dann nochmals den 'fictional character' der doch tatsächlich mit 'ausgedachte Figur' oder 'Romanfigur' übersetzt wurde - da Kiel sich immer wieder durch dieses 'fictional' diskriminiert fühlte, wäre 'fiktiver Charakter' oder 'fiktiv' einfach "runder" gewesen. Im übrigen würden das heutige Kinder ebenfalls verstehen.
Für diese Rubrik also ebenfalls vier Sterne

⭐⭐⭐⭐


Geschichte/Umsetzung:
Also ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich nicht weiß, wie ich anfangen soll.
Aus dem Klappentext geht ja schon einiges hervor und so möchte ich zu den jeweiligen Personen meinen eigenen Eindruck darlegen.
Bethany:
Ich mag sie sehr und die Beschreibung im Original lässt Sie einem vor dem geistigen Auge erscheinen. Man kann sie förmlich sehen, wie sie die Arme vor der Brust verschränkt und wütend schnaubt, die Augen verdreht und mit allen Mitteln versucht, Owen zu bestechen, damit er sie nicht verrät. Wie sie dann permanent versucht den Fehler zu beheben, in Kiel einen neuen Verbündeten findet, über den sie nichts weiß (sie kennt die Kiel Gnomenfoot Geschichten nicht) der sie aber immer wieder dazu anhält, die zu sein, die sie nun mal ist half-fictional. Kiel ist dann auch der, dem auffällt, dass Bethany immer nur so ernst und besorgt tut, dabei aber jede Menge Spass hat in die Geschichten zu springen und diese ganzen Phantasien zu erleben.
Dabei gibt sie sich die Schuld daran, dass ihr Vater wieder in den Büchern verschwand, aus denen er einst kam.
Es ist auch nicht leicht für sie und ihre Mutter. Beide verbringen nicht viel Zeit miteinander, weil Bethanys Mutter viel arbeitet und dann immer wieder um Bethanys Vater trauert. Sie scheint eine Einzelgängerin zu sein, bis Owen sie dann dabei erwischt, wie sie aus einem Buch springt.
Owen ist gar nicht mal von der 'dummen' Sorte. Er mag Bücher. Ich denke, weil seine Mutter in der Bibliothek arbeitet und er immer nach der Schule helfen muss. Er liest viel und genießt die phantasievollen Stunden, in denen er sich in die Geschichten vertiefen kann. Sein Leben findet er langweilig - todlangweilig.
Als er dann Bethany dabei erwischt, wie sie aus einem Buch springt, kann er es erst gar nicht glauben und nachdem sie ihn leider darin bestätigt, dass er nicht nur geträumt hatte, schmiedet er sofort einen Plan.
Er will ein Held sein, er will die Geschichte ändern, den Magister retten und DER Held für alle Leser sein.
Erstaunlicherweise kann er Bethany tatsächlich dazu bringen ihn in besagt wichtige Szene zu bringen - er hält sich natürlich nicht an eine einzige von den Regeln, die sie ihm vorher lang und breit erklärt hatte und entfesselt etwas, was sich keiner von beiden jemals so vorgestellt hätte.
Sie werden getrennt und während Bethany in der realen Welt, zusammen mit Kiel versucht den Magister daran zu hindern, alle fiktiven Charakter aus den Büchern zu befreien und alle realen Menschen in fiktiven Geschichten einzusperren, spielt Owen in Gestalt des Kiel Gnomenfoot die Geschichte.
Owen wandelt sich vom egoistischen Abenteurer, der einfach immer nur denkt, ihm würde nichts passieren, weil er sich in einer Geschichte befindet, und Helden eben nun mal nie etwas Schlimmes passiert, zu einem selbstlosen Jungen, dem es wichtig ist, zu wissen, was aus den Anderen wurde.
Owen bewerkstelligt nicht alles allein, er hat Hilfe von Nobody (Niemand) - das erzählt er Bethany aber nicht - noch nicht.
Diese Rubrik erhält von mir fünf Sterne


⭐⭐⭐⭐⭐

Fazit:
Ich finde die Geschichte sehr gut.
Wie will man das erklären, eine Geschichte über eine Geschichte in der Geschichte zu erzählen ist schon etwas knifflig. Der Autor hat das sehr geschickt gelöst und die Charaktere ihren Platz wechseln lassen - die Teams wurden gemischt. Die Kritik über zu viel technische ScienceFiction kann ich nicht nachvollziehen, es geht in den Kiel Gnomenfooot-Geschichten schon immer um den Konflikt zwischen Magisteria und Quanterium - der ewig währende Disput zwischen Magie und Technik und genau aus diesem Grund hat die viele Technik innerhalb der Geschichte auch ihre Berechtigung. Im Gegenteil, sie ist ja auch wichtig um letztlich zu erkennen, dass die Magie aus der Technik entspringt - oder war es umgekehrt?
Story Thieves / Weltenspringer
kommt in beiden Sprachen auf eine 4,5 Gesamtwertung.
Da ich keine halben Sterne geben kann und ich Bethany (besonders), Owen, Kiel und Charm sehr mag, gibts ne fünf 😊


⭐⭐⭐⭐⭐



So - und nun hätte ich doch noch gern die zweimal tausend Dollar, die der Autor versprach - für jeden, der das Buch las 🤣


Hey James, whats up - I've read it twice 😎

Ich wünsch euch noch eine erfolgreiche Restwoche

Liebe Grüße
Veronika 😊

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen