Samstag, 27. April 2013

Haus Haus Haus



Ich habe euch ja bereits erzählt, wie es dazu kam, dass wir überhaupt auf die verrückte Idee gekommen sind dieses Haus zu kaufen…

Das ist nun so ziemlich genau 19 Jahre her. Seither hat sich viel getan, wenn auch nicht alles was hätte passieren können, aber ich sprach ja bereits von gewissen Umständen und Fehlern, die uns heute mit Sicherheit nicht  noch einmal passieren würden.

Heute aber möchte ich mich zuerst bei meinen treuen Lesern entschuldigen. Seit gut einem Monat habe ich keinen Ton von mir gegeben und ich will mich gar nicht all zu überschwänglich entschuldigen.
1.) Ich arbeite gerade daran, einen meiner Romane auf die konventionelle Art und Weise zu veröffentlichen.
2.) Ich versuche gerade mich selbständig zu machen, und das auch noch nebenberuflich
3.) Ich lag eine gute Woche im Bett, weil mich die Virusgrippe ereilt hatte …

Und dann…
4.) haben wir über Ostern, in unserem wohlverdienten Urlaub, wieder einmal etwas bewegt und einen Container mit Bauschutt und einen weiteren mit Restmüll entsorgt



Ich will euch eigentlich überhaupt nicht erzählen in welchem baulichen Zustand sich unser Haus aktuell befindet, nein ich möchte euch eigentlich erzählen, was wir in den letzten 19 Jahren bereits geschafft haben.

Ich möchte euch als erstes ein Bild von dieser Dachbodentreppe zeigen…
dieses Bild, dass mir lange nicht aus dem Kopf ging. Eigentlich ist es DAS Bild, welches meinen Entschluss bestärkte, genau dieses Haus zu kaufen… 





(ich gebe zu, da ich mindestens 2 Jahre nicht mehr auf dem Dachboden war, sind jetzt bei weitem mehr Spinnweben vorhanden als damals)
Wie ihr sehen könnt, hat sich hier nichts verändert und wenn es nach meiner Planung geht, so wird sich hier auch nichts verändern. Es ist meines Erachtens völlig ausreichend, den ersten Stock neu zu gestalten und auszubauen.

Und somit kämen wir zu einer neuen kleinen Geschichte in einer Geschichte:
Wir haben damals im Erdgeschoss angefangen den kompletten alten Boden herauszureißen.
Auf der rechten Seite (vom Eingang aus) befanden sich alte Langriemen auf ‚Dreck‘… diese Seite war extrem feucht, was sich auch an den Wänden wiederspiegelte. Uns blieb nichts anderes übrig, als die alten Langriemen zu entfernen und den ‚Dreck‘ ca. 20 cm tief zu entsorgen. Die Balken des Fundamentes beließen wir da wo sie waren (erstaunlicherweise waren diese weder feuchtigkeitsgeschädigt noch von irgendwelchen Schädlingen befallen)
auf der linken Seite befanden sich der Flur und die Räume, in denen bereits der

moderne Beton Einzug gehalten hatte.
Nur war diese Beton/Steine Mischung einfach so auf den Untergrund gegossen worden und die natürlichen Erdbewegungen hatten dafür gesorgt, dass die dünne Betonschicht platzte und an einigen Stellen brach und sich verschob. Das veranlasste uns dazu, den alten Beton mit einem Presslufthammer zu zertrümmern und letztlich zu entfernen. Auf diese Art und Weise gelang es uns eine gleichmäßige Oberfläche und eine einheitliche Raumhöhe zu erlangen.
Ich erinnere mich gut an diesen sommerlichen Samstag, an dem der erste Betonmischer seinen Rüssel in das Küchenfenster steckte und den kompletten Inhalt des rotierenden Zylinders in meine zukünftige Küche entlud.
Ich stand damals in einem paar viel zu großer Gummistiefel im Esszimmer und verteilte schwitzend die Mengen an Beton in Schlafzimmer und Flur. Schnell und eilig… denn die zweite Lieferung war bereits angesagt.
Der zweite Betonmischer entlud seine Ladung über den Hof, durch das Kinderzimmerfenster und musste über den langen Flur in das andere Kinderzimmer aufgeteilt werden… ich bin bis zu diesem Zeitpunkt mit meinen Gummistiefeln noch nie so oft stecken geblie
ben…


Ohh, eines muss ich euch noch sagen… am Abend, als ich mit unserem Hund hinaus musste, ließ es sich leider nicht vermeiden, dass unser Ritchie im Bereich der Treppe einen Pfotenabdruck hinterließ… also, käme jemals jemand auf die Idee den Estrich darüber wieder aufzubrechen, würde er das Vermächtnis unsers Familienhundes entdecken…

Nun, leider steckten wir nicht in den Zeiten der digitalen Fotoalben, deswegen existieren doch recht wenig Dokumente über die Veränderung unserer Wohnung…


Ich gestehe, sie ist immer noch nicht fertig, und es stößt mir auch recht sauer auf, immer wieder mit den ‚kleinen‘ Ecken konfrontiert zu werden, aber es kam nun mal anders als geplant.

Zumindest bin ich in der Lage euch zu zeigen, was ich, bzw. wir  bereits getan haben… eigentlich muss ich darüber lachen, weil ich einfach hin und hergerissen bin. Auf der einen Seite weiß ich was ich all die Wochenenden und Urlaube vollbracht habe, anderseits bin ich noch lange nicht so weit wie ich sein hätte wollen…
Ein Gefühl wie … Katze beißt Schwanz…. wobei das Katzen nicht tun… Hunde jagen ihren Schwanz….


An einigen verschiedenen Beispielen möchte  ich zeigen, welcher Aufwand dennoch hinter so einer simplen Renovierung eines Denkmals steckt:



da hätten wir als erstes einen Raum, in dem wir die Rigipsplatten entfernten… dahinter ist recht schön das alte Fachwerk mit den verputzten Rigelfeldern zu erkenen.









Die nächste Phase betrifft das vollständige entfernen des alten Putzes (gerne hätten wir den mit Schweineborsten durchsetzten Putz behalten, wäre er denn nicht brüchig gewesen) 



Danach wurden von mir… die Balken mit der Flex und einem Stahlbürstenaufsatz bearbeitet. Dies diente dazu, die natürliche Holzstruktur wieder hervorzuheben.





Ich habe im Anschluss sämtliche Hölzer mit einem speziellen Orangen-/Zitronen- Oliven… etc Öl gestrichen. Nach dem Verputzen der Rigelfelder wurden die Eichenbalken erneut mit dem biologischen Orangenöl behandelt







Mein  ganz persönliches Fazit ist, es ist eine tolle und bemerkenswerte Angelegenheit in einem Denkmal zu leben, aber habe ich das Geld nicht, um alle notwendigen Renovierungen durchführen zu lassen, so brauche ich Zeit., Geduld, Kreativität, Humor und ein gesundes Maß an Selbstvertrauen….

Alles kann… aber… nichts muss …


Liebe Grüße

Veronika