Samstag, 28. Juli 2018

Rezension / Werbung "Nur zu Besuch" von Michael Haag

Ja, und da bin ich auch schon wieder.
Während ich darauf warte, dass von Create Space die erlösende Mail kommt, kann ich ja mich endlich daran machen, die gewonnene Kurzgeschichte zu rezensieren.
Thema Kurzgeschichten.
Bei einer Diskussion in einer Autorengruppe fragte einmal ein anderer Autor, was uns denn bewegen würde, lieber Romane zu lesen oder doch eher die Kurzgeschichte.
Ich brachte mich damals in die Diskussion ein und wurde daraufhin in seinem Blogartikel wie folgt zitiert:
Oder um es noch versönlicher mit den Worten von Veronika zu sagen: Die Kurzgeschichte, als "kurzweiliges Vergnügen, so als würde man sich zwischen den Mahlzeiten eine Süßigkeit gönnen. Der Roman hingegen ist schon eher das drei Gänge Menue in das man zur Gänze abtauchen kann" (wolf-gregis.de)




Grundlegendes zum Buch:

Taschenbuch: 78 Seiten
Verlag: kdp print indipendent publishing, März 2018
ISBN-10: 1980357153
ISBN-13: 978-1980357155
Größe: 12,7 x 0,5 x 20,3 cm

Über den Autoren:
Michael Haag sagt über sich selbst, dass ihn Fantasie und Kreativität schon sein ganzes Leben lang begleiten. Zitat:

"Es fing mit den Geschichten an, die in meinem Kopf herumgespukt sind, sich wie kleine Gedankenblitze eingeschlichen haben und nicht mehr weg wollten, bis ich angefangen habe sie nieder zu schreiben. Man könnte somit sagen: Das Schreiben hat mich gefunden, nicht umgekehrt"

Klappentext: 
Nur zu Besuch
Oder die Geschichte von etwas Altem, etwas Jungem, etwas gebrauchtem und etwas Blutigem.
Was braucht man um eine Geschichte zu erzählen?
Reichen vielleicht vier Dinge aus?
Etwas Altes: Ein Namenloser Fremder, der die mondlose Nacht dazu nutzt, um durch den Randbezirk der Stadt zu schlendern.
Etwas Junges: ein seltsamer Junge, vielleicht zwölf Jahre als. Eine bizarre Erscheinung, die auf den Fremden unheimlich wirkt, dennoch auch vertraut.
Etwas Gebrauchtes: ein Messer mit Damastklinge. Ein langjähriger Begleiter des Fremden, viel benutzt und gut gepflegt.
Etwas Blutiges: eine Frau mit besonderen Augen. Augen, die ein Grund waren, um ihre Kehle zu öffnen und sie zu befreien, so wie der Fremde es nennt. 

Eine fantastische Kurzgeschichte, die man auch gerne 'Thrillasy' nennen darf. 

Cover
Sehr schlicht gehalten. Schwarzer Hintergrund mit Blutstropfen. Hätte mich jetzt tatsächlich nicht auf Anhieb angesprochen, sorgte aber immerhin dafür, dass ich den Klappentext gelesen habe und das wiederum war dann sehr interessant.  
Hier gibts von mir vier Sterne.
⭐⭐⭐⭐

Schreibstil
Mit dem Schreibstil hatte ich so meine Probleme. Viele Sätze ineinander verschachtelt. Gerade am Anfang musste ich einzelne Passagen mehrfach lesen um zu verstehen, was dort gemeint war.
Das mag sicherlich auch an mir liegen - ich bin wahrlich nicht der perfekte Leser und schon gar nicht perfekt in Interpunktion, Rechtschreibung und Grammatik.
Aber ich hätte tatsächlich nicht gedacht, dass ausgerechnet ich mir mal Punkte wünschen würde 😄.
Gut, dass sich die ganz großen Schachtelsätze nur am Anfang befanden, ich weiß nicht, ob ich dann so flott weiterlesen hätte können.
Dennoch gibts hier nur drei Sterne

⭐⭐⭐


Geschichte:
Ein fremder, namenloser, etwas unheimlicher Mann geht in einer modernen Wohnsiedlung spazieren. Als er auf eine Abweichung der Norm stößt, sieht er nach und beschließt spontan die Frau zu 'besuchen'.
Das ist so gar nicht seine Art, normalerweise sind seine 'Besuche' genauestens geplant. Nicht mal die Anwesenheit des Jungen hindert ihn, das zu tun, was er bei seinen Besuchen immer tut. Sein guter Berater, den er Schatten nennt, redet ihm immer wieder ins Gewissen.
Letztlich tötet er den Jungen nicht, weil er nicht das in seinen Augen sieht, was er erwartet.

Für die Geschichte gebe ich die vollen fünf Sterne.

⭐⭐⭐⭐⭐


Fazit
Auch wenn es zu Beginn etwas schwer fiel in die Geschichte hineinzukommen, so wird sie von Absatz zu Absatz immer flüssiger. Letztlich packt es einen dann schon und sehr interessant ist es, ein paar Hintergründe zu den 'Besuchen' des Fremden zu erfahren. Als bekäme man eine kleine Erklärung warum er tut, was er tut.
Zum Ende bleibt man ein kleines bisschen Ratlos, denn der Junge hat überlebt.
In der Gesamtwertung komme ich auf eine glatte vier.

⭐⭐⭐⭐


Gerne mehr von diesem Autor, denn sobald man sich an seine Ausdrucksweise gewöhnt hat, kann man sich auch schon auf das Thema konzentrieren. Und das Thema ist sehr interessant. Thrillasy hätte ich aber doch mehr mit spannend, blutiger Phantasy verknüpft.

Das war's heute von mir.
Ich wünsche euch einen schönen Samstag, hoffentlich nicht zu heiß und wenn der Himmel endlich seine Schleusen öffnen sollte, dann hoffentlich nicht zu heftig.

Ich werde wohl den Rest des Wochenendes damit verbringen, gefühlt jede Minute nachzusehen, ob jetzt die Printversion auch endlich freigegeben wurde.
Zudem warte ich natürlich absolut geduldig *ironieoff* auf die ersten Reaktionen.


Liebe Grüße
Veronika



Rex Sanders



Vor fast 2 Jahren, kurz nach der Veröffentlichung meines allerersten Romans und des ersten Teils der Trilogie, "Die dritte Generation, Norden", habe ich eine Datei mit dem Namen "Rex" eröffnet.
Die Idee dahinter war, den ältesten meiner Protagonisten zu nehmen und seine Lebensgeschichte zu erzählen.
Nachdem im Juni 2016 also der erste Teil veröffentlicht war, ergab sich für mich eine Zwangspause, da meine Korrektorin (mittlerweile um die Funktion der Lektorin aufgestiegen, da sie mir auch Inhaltlich sehr geholfen hat) sich bereits begann intensiv auf ihr Abitur vorbzubereiten. 

Eine Zeit in der ich mir etwas neues einfallen lassen wollte und dann auch tat.
Nun, Rex Sanders, wie das Werk nun letztendlich heißt, entstand völlig anders als meine bisherigen Geschichten. 

Gewöhnlich beginne ich mit meinem Thema und schreibe, nach dem Plot, der in meinem Kopf bereits besteht. Das hindert mich nicht daran, frische, aktuelle Ideen in den Verlauf einzupflegen und somit auch von meinem gedanklichen Gerüst abzuweichen und einen völlig neuen Weg einzuschlagen. In meinen Schreibphasen lese ich mich häufig über mehrere Seiten wieder ein um einen flüssigen Fortlauf zu generieren. Diesmal war das anders. Ich hatte zu dem Thema so viele verschiedene Ideen, dass ich mehr als nur Stichpunkte oder Notizen anfertigte - ich schrieb ganze Kapitel und sprang hierbei schonungslos in der Zeit vor und zurück. 
Zuerst dachte ich, dass dies eine gute Möglichkeit ist, die Ideen zu konservieren und ich bräuchte dann nur noch die Zwischenräume füllen - letztlich gestaltete sich dies dann aber überhaupt nicht einfach, denn es waren viele Wiederholungen entstanden, vieles, was angepasst werden musste, umgeformt und umgeschrieben. 
Das Ganze ähnelte dann keineswegs mehr dem flüssigen Schreiben, welches ich von meinen bisher fünf vollendeten (drei unveröffentlicht) Romanen gewohnt war. Neben einer aufwändigen Sortierung musste ich, wie schon gesagt, Lücken füllen, Zeitbrüche herauskorrigieren etc.
Eigentlich die ganze Geschichte, bis auf wenige Abschnitte komplett neu schreiben. Diese Vorgehensweise werde ich mir garantiert das nächste Mal ersparen.
Während ich dann also alles nochmals herumschob und erneuerte, veränderte und anpasste, korrigierten wir mal so nebenher den zweiten Teil "Die dritte Generation Süden" und nachdem diese Veröffentlicht war, war ich im September 2017 zum ersten Mal bereit die Rohfassung auszudrucken.

Aus dem hier (September 2017):


wurde in einem weiteren Jahr voller Arbeit, Korrekturen, Änderungen bzw. Verbesserungen zu (vorerst) diesem hier:


Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und hoffe, dass ich die Erwartungen meiner Leser auch erfüllen konnte.

Mit Rex Sanders findet die Geschichte um die Meschun ein Ende.
Für mich natürlich nicht, denn ich werde immer ein wenig dranbleiben, denn es gibt bestimmt hier und da noch Verbesserungsmöglichkeiten 😉.


Auf jeden Fall wird es auf Lovelybooks eine Leserunde geben. Hierzu werde ich die Hauptferienphase allerdings noch abwarten. In dieser Zeit ist auf LB generell wenig los.
Vorher verlose ich aber noch jeweils 5 Exemplare von Teil I und  
 Teil II. (Wahrscheinlich sogar gemeinsam) 
Diese habe ich bereits zuhause liegen, ich warte nur noch ein wenig, damit es sich lohnt, denn vielleicht kommt ja jemand auf die Idee und liest "Rex Sanders" zuerst.
Das stellt nämlich, obwohl es sich um den dritten Teil handelt, gar kein Problem dar. Wie ich schon sagte, erzählt die Geschichte von der Vergangenheit, von der glanzvollen und hochtechnologisierten Zeit Calabandriens, der Zeit vor Neisha und Sloan.
Ich würde mich nicht wundern, wenn danach dann jemand gerne "Norden" und "Süden" lesen möchte. 


So, nun warte ich eigentlich nur noch darauf, dass die Freigabe von Create Space kommt und dann müsste ich ja theoretisch auch wieder im Wettbewerb erscheinen - ja genau, obwohl ich mittlerweile nicht mehr ganz so enthusiastisch gegenüber dem KindleStorytelleraward eingestellt bin, habe ich den # kindlestoryteller2018 gesetzt.
Die Gewinnerin steht offensichtlich ja schon fest - ich hab da meine Vorahnung und wenn sich das bestätigen sollte, dann ist der KindleStorytellerAward nichts anderes als eine Verarschenummer für die Kleinen, die Unbekannten, die ohne viel Geld, die aber dennoch gut schreiben, nur niemals ne Chance bekommen - weil sich dicke, fette, bereits mannigfaltig etablierte, solche mit ganz vielen Lesern (die ja offensichtlich schon viel verkauft haben) das größte Stück holen - wie man so schön sagt - der Teufel scheißt nur da, wo er schon mal hingeschissen hat.
Bitte nicht falsch verstehen, ich streite diesen Autoren nicht ab, dass sie auch ihre Leistung erbringen, aber sich mit so viel Aufwand und so viel finanziellen Mitteln in einen Wettbewerb zu stellen, der zumindest vorgibt aus der Masse die Rohdiamanten herausfiltern zu wollen - tja, das mutet manipuliert an. Aber das tut letztlich nichts zur Sache - ich hab den Tag gesetzt, in der Hoffnung gesehen zu werden und vor allem gelesen zu werden und das von meinen Fans und von solchen die ja welche werden könnten.


Hiermit wünsch ich euch vorübergehend einen schönen Samstag - vielleicht lest ihr später noch was von mir, denn es steht eine Rezension einer Kurzgeschichte an - die ich tatsächlich in der Pause gelesen hatte.
Es bleibt also spannend.


Eure 
Veronika 😘

Sonntag, 15. Juli 2018

Rezension / Werbung 'Das Schiff das nie hätte gebaut werden dürfen' Anthologie

Nun, mein angekündigter Kuchen muss nun leider noch ein wenig warten. Mir kam da eine höchst interessante Sammlung von Science Fiction Kurzgeschichten in die Finger.
Naja, ganz ehrlich, ich musste irgendwie ja, schließlich hatte ich das Buch abermals in einer Leserunde gewonnen. (In diesem Fall habe ich es keinesfalls bereut 😉)
Ja, und ihr habt richtig gehört, ich fühle mich dazu verpflichtet, die gewonnen Bücher auch zu lesen und zu rezensieren. Ich finde es nämlich ein wenig 'schäbig' sich bei solchen Runden anzumelden, sich ein Buch kostenlos zusenden zu lassen und dann kann man das nagelneue Exemplar bei E-bay oder Medimops finden - immerhin noch für wenige Euro unter dem Neupreis - ach und mit persönlicher Widmung des Autors. Die Überlegung dahinter ist schon ganz clever - wenn man bei recht vielen Runden gewinnt, lässt sich somit relativ konstant Geld generieren. Mich ärgert es, ehrliche Lesermeinungen wären mir definitiv lieber und wenn es eine Mittelung wäre, dass man sich doch vertan hätte und einem das Thema nicht liegt oder man hat akutell so viel Projekte, dass man in absehbarer Zeit nicht dazu kommt. Hm, beides wäre für mich verständlich und nachvollziehbar, wobei eine Leserunde nie 'geschlossen' wird und jeder im Nachhinein seinen Senf dazu abgeben kann und rezensieren kann man ja immer und wenn man das Buch gelesen hat - egal mit welchem Resultat - spricht ja nichts dagegen dies auch zu tun. Seit dem ich mich entschieden habe, meinen Blog nicht nur für meine eigenen Geschichten und Rezepte zu nutzen, habe ich jedes Buch, das ich gelesen habe, rezensiert. Das tut nicht weh und wie ich feststellen muss, wird es immer wieder gerne gelesen.
So nun gut, gehen wir zurück zu dieser tollen Anthologie.




Also erstmal die Grundlegenden Daten zu dem Buch:

Taschenbuch: 165 Seiten

Verlag: Machandel Verlag, 10. Oktober 2017
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3959590660
ISBN-13: 978-3959590662
Größe: 13,4 x 1,5 x 19 cm

Über den Autor:
Jetzt wird es etwas länger, denn wir haben es mit 5 Autoren zu tun. Beginnen wir mit
Detlef Schirrow (Das Geisterraumschiff)
Leider war im Netz keinerlei Information über den Autor zu finden. Darf ich mich nicht aufregen, über mich ist seit der Änderung der Cover auch nichts mehr zu finden- Text ist vollständig verschwunden.
Sylvia Werth (Das Feuerzeug reloaded)

Über Sylvia sind leider auch keine Infos vorhanden. Bei den Informationen, die ich fand, war ich mir nicht sicher, ob es sich wirklich um ein und dieselbe Person handelte.
Gerd Münscher (Space Dschin)

Auch hier wieder keine Informationen über den Autoren zu finden.
Roselinde Dombach (Das Däumelinchen-Experiment)

Hier wurde ich dann endlich fündig.
Roselinde wurde an einem 7. Juni geboren
Sie stammt aus Sachsen-Anhalt, lebt aber seit 2012 in der Nähe von Ludwigshafen. Sie hat 2 erwachsene Töchter und teilt ihr Heim derzeit mit einer Mischlingshündin und einem Angorakater.
Nach vielen Jahren im öffentlichen Dienst ist sie nun als freischaffende Autorin und Grafikerin tätig.
Neben zwei eigenen Büchern hat sie sich mit Kurzgeschichten in diversen Anthologien beteiligt und Gedichte veröffentlicht. Zudem veröffentlichte sie mittlerweile eine stattliche Anzahl von Buchcovern und Illustrationen.

Tobias Habenicht (Das Schiff, das nie hätte gebaut werden dürfen)
Der promovierte Biologe glaubt durchaus, dass Wissen wichtig ist, aber ohne Phantasie die Welt zugrunde geht.
Er schreibt genau aus diesem Grund bereits seit 20 Jahren und hat nebenher immer wieder kleine Erfolge erzielt. 

Sein Repertoire erstreckt sich über alle Bereiche der Phantastik, mit gelegentlichen Ausflügen in Satire und Lyrik. 
Wenn es in den bisherigen Veröffentlichungen und denen, die in Vorbereitung sind, ein Leitmotiv gibt, dann das der Subjektivität von Wirklichkeit und Wahrnehmung, und was mit den Menschen geschieht, wenn die gewohnte Ordnung zerfällt. Den Charakteren in seinen Geschichten ist selten ein glückliches Schicksal beschieden.
(Quelle: amazon.de)

Klappentext: 
Auch in der Zukunft ist murphy's Law unerbittlich. Was passieren kann, passiert, egal, wie gering die Wahrscheinlichkeit dafür sein mag.
Sie finden hier:
- Die Geschichte von einem Weltraumflug, der völlig schiefgeht

- Die Geschichte von einer Alien-Kommandantin, die im Mittelalter auf der Erde Schiffbruch erleidet
- Die Geschichte von dem extraterristischen Artefakt, dass sich als überaus nützlich entpuppt.
- Die Geschichte von einem Gentechnik-Experiment, das nicht wie geplant verläuft.
- Die Geschichte von einem Raumschiff, das nie hätte gebaut werden dürfen.

Cover: 
Das Cover war das allererste, was mich dazu angeregt hat, weitere Informationen über die Leserunde zu lesen.
Es zeigt ein Raumschiff welches inmitten eines Asteroidengürtels verloren scheint.
Das Schiff sieht aus wie eine Mischung aus Enterprise mit einem Schuss der Minbarischen Naroon.
Die Schrift auf dem Cover ist mir persönlich etwas zu groß angesiedelt, nimmt sie doch nicht mehr als die Hälfte des Platzes in Anspruch. Ich hätte "Das Schiff" groß geschrieben und darunter in einer Zeile "das nie hätte gebaut werden dürfen"
Letztlich sind das aber auch nur Kleinigkeiten.
Das Cover bekommt von mir

⭐⭐⭐⭐


Schreibstil
Dies zu bewerten sollte eigentlich etwas schwerer sein. Ist es aber nicht. Es gibt nämlich bei keinem der 5 Autoren etwas zu bemängeln. So unterschiedlich die Geschichten sind, so unterschiedlich ist der eigene Schreibstil.
Aber in allen Fällen sehr gut vermittelt.
Alle Geschichten basieren auf bereits vorhandenen Geschichten, Legenden oder Märchen.
So ist das Geisterraumschiff eine Moderne des "Geisterschiffs".
Das Feuerzeug reloadet eine Moderne von "Das Feuerzeug".
Space Dschin ist die moderne Geschichte von "Aladin und der Wunderlampe".
Das Däumelinchen-Experiment entstand dann aus "Däumelinchen".
Und letztlich ist das Schiff, das nie hätte gebaut werden dürfen eine Mischung aus "der fliegende Holländer" und "Azrael"
Die jeweiligen Autoren treffen die Themen sehr gut, der Ursprung bleibt erkennbar, aber die Ausführung ist individuell gelungen.

Hierfür gibt es die vollen fünf.

⭐⭐⭐⭐⭐

Geschichte / Umsetzung:
Die Anthologie beginnt mit einer Geschichte über ein unheimliches Raumschiff.
Das Geisterraumschiff: 

Die Ghostship ist eigentlich ein Erkundungsraumschiff, welches vor 30 Jahren spurlos verschwand. Nach einem Unglück können sich Adrian und Kerwin auf dieses Schiff retten. Trotz den vergangenen 30 Jahren wirkt alles in diesem Schiff ganz frisch, selbst die Leichen machen den Eindruck sie seien erst vor ein paar Stunden gestorben.
Es dauert nicht lange, bis sie feststellen, dass sie in einer Zeitschleife festsitzen und sich der fürchterlichste Tag im Leben der Crew immer und immer wiederholt.
Ob sie sich daraus befreien können, solltet ihr selbst lesen.
Das Feuerzeug reloaded:

Die Notlandung des Alienschiffs auf einer Mittelalterlichen Erde. Die Pilotin Nhola ist zur Reparatur auf die Hilfe eines Einheimischen angewiesen.
Wie sich dann die beiden Wahrnehmungsstränge zusammenfügen ist höchst interessant und vor allem sehr plastisch dargestellt. Die Pilotin erscheint Bruno, dem Erdenmann, als Hexe und die Roboter (?) als Höllenhunde.
Der stinkende Atem, das dünne, weiße, strähnige Haar, die gelblich sabbernden Höllenhunde und das schützende Amulett. Wunderbar erzählt, vorstellbar, dass all die Mythen und Legenden über Hexen und Zauberer auf Begegnungen der anderen Art beruhen.

Space-Dschin
Ein Navigationsfehler bringt ihn an den Rand der Galaxie. So weit draußen war vor ihm noch keiner und auch er würde nicht zurückkehren, wenn da nicht dieser Bliep wäre.
Er findet ein goldenes Ei, dass da mitten im Nichts auf irgend etwas zu warten scheint. Das Ei entpuppt sich als wahrer Segen und auch wenn er nicht entlohnt wird, für die Entdeckung auserirdischen Lebens, so bringt ihm der Dschin den lang ersehnten Reichtum.
Das Däumelinchen-Experiment

Wer von uns kennt nicht die Geschichte von der Frau, die sich nichts sehnlicher wünscht als ein Kind und die Natur schenkt ihr dann das Däumelinchen, welches später in die weite Welt hinauszieht um ihre große Liebe zu finden.
Nun, das sind auch schon die Gemeinsamkeiten der Geschichten, denn Milena (Däumelinchen) ist ein genetisches Experiment und auch wenn sie sehr niedlich wirkt, so steckt der Teufel im Detail.
Ja auch sie zieht letztlich aus um Gleichartige zu finden. Ein wenig fieser, ein bisschen böse undankbar und letztlich vielleicht sogar gefährlich.

Das Schiff, das nie hätte gebaut werden dürfen
Die letzte und die längste Geschichte, die tatsächlich einen krönenden Abschluss dieser Sammlung von Kurzgeschichten darstellt.
Ein leicht gieriger Kaufmann, der zusammen mit seinem Buchhalter seine letzte kostbare, aber leicht verderbliche Fracht zu einem anderen Planeten bringt. Ja, die Gier verursacht eigentlich die Katastrophe, denn sie begegnen einem Geisterschiff. Einem Schiff das nie hätte gebaut werden dürfen, das gut seit 100 Jahren sein Unwesen in einer Art 'Bermudadreieck' inmitten eines Asteroidenfeldes treibt und welches man durchaus mit dem fliegenden Holländer vergleichen kann. Als Schiffbrüchige suchen er und sein Buchhalter zuflucht in genau diesem Schiff. Ja, ihr habt recht, eine kleine Ähnlichkeit zur ersten Geschichte lässt sich nicht abstreiten, aber die Erzählweise übertrifft die erste Geschichte bei weitem.
Es ist sehr spannend, wie die beiden die Geister entdecken, wie die Schemen und Schatten sich ineinanderfügen. Wie sie die technischen Möglichkeiten nutzen um Details zu erfahren, was war damals geschehen? Nach und nach erkennen sie auch den Übeltäter. Auch hier ist die Verbindung zur islamischen Legende des Izar'il, des Engels des Todes, der im Auftrag von Allah den Körper von der Seele trennt.

Eine großartige und spannende Geschichte, die gelesen werden will.
Alle 5 Autoren bekommen für die hervorragenden Ideen und der tollen Umsetzung von mir eine glatte fünf.

⭐⭐⭐⭐⭐

Fazit
Alle fünf Geschichten konnten mich sowohl durch die Idee als auch durch die Umsetzung überzeugen.
Auch wenn das Cover in meinen Augen noch ein wenig verbesserungsbedürftig ist, so gefällt es mir dennoch recht gut.
Als Gesamtbewertung komme ich also abermals auf die vollen fünf Sterne.
Prädikat: sehr empfehlenswert.

⭐⭐⭐⭐⭐

P.S.: 
Was mich durchaus sehr beruhig - selbst in einem Verlagsbuch findet man den ein oder anderen Schreibfehler und ich wette, dass sowohl der Autor als auch Lektor oder Korrektor mehrfach den Text durchgearbeitet haben. 
Ich sollte zwar weiterhin an der Perfektion meiner Geschichten arbeiten, mir aber um den ein oder anderen Ausrutscher nicht so wahnsinnig viele Gedanken machen. 😎

So, nun wünsche ich euch einen schönen Sonntag Abend.
Bis demnächst in diesem Theater.

Eure
Veronika



Mittwoch, 11. Juli 2018

Rezension / Werbung, Story Thieves, the stolen Chapters von James Riley

Ich habe euch ja bereits berichtete, dass ich den ersten Teil der Story Thieves in den USA auf dem Wühltisch entdeckt hatte. Nun, Teil 2, The stolen Chapters, habe ich mir da gleichzeitig besorgt und meine Tochter meinte, sie hätte Teil 3 und 4 ergattert und schickt sie mir demnächst. 😊
Aber keine Sorge, ich hab in jedem Fall genug zu lesen und zu tun. Neben der anstehenden Korrektur von "Rex Sanders" stehen da noch die beiden anderen Teile von Alison Sinclair im Regal, sowie ein erneuter Wühltischfund: Department 19, die Mission von Will Hill. Ihr seht, es steht noch einiges auf dem Plan und ja, schreiben will ich ja auch noch. 😉
Nun aber möchte ich zu den Story Thieves kommen



Wie bereits gesagt, habe ich das Buch im Original gelesen. 

Grundlegende Daten zum Buch
Taschenbuch:
384 Seiten

Verlag: Aladdin, Auflage: Reprint 13.12.2016
Sprache: Englisch
ISBN-10: 1481409239
ISBN-13: 978-1481409230
Größe: 13 x 2,5 x 19,4 cm


Klappentext:
Nichts ist abgefahrener, als in Bücher zu springen! Eigentlich hatte Owen nach seinen haarsträubenden Erlebinssen in der Welt der Kiel-Gnomenfuß-Bücher fürs Erste genug von Abenteuern - bis Owen und Kiel in der brennenden Bibliothek von Owens Mutter aufwachen, ohne jede Erinnerung, wie sie dorthin gekommen sind. Und schlimmer noch: Bethany wurde entführt, und den beiden bleibt nur wenig Zeit, sie wiederzufunden, bevor etwas Fürchterliches passiert. Der einzige Hinweis ist eine Gestalt mit Fragezeichenmaske, die sich als fieser Nachfahre von Sherlock Holmes ausgibt. Jetzt ist Owens detektivisches Geschick gefragt - doch damit ist es leider nicht weit her ... der spannende zweite Teil der Weltenspringer-Saga.
(Da ich meine Rezension in Deutsch schreibe, habe ich auch den deutschen Klappentext verwendet.) 



Cover: 
Das Cover zeigt einen braunhaarigen Jungen und ein rothaariges Mädchen, welche zwischen den verzerrten Bücherregalen einer Bibliothek schweben und versuchen sich zu erreichen.
Der Junge scheint Owen darzustellen und das Mädchen ist offensichtlich Bethany. Man bekommt den Eindruck, die beiden würden sich in einem Strudel einer anderen Dimension, einer Dimension der Bücher, befinden. Wenn man genau hinschaut, so sieht man ein paar Bücher herumfliegen und auf einem erkennt man eine Person, die Sherlock Holmes darstellen könnte. Auf einem anderen Buch entdeckt man dann das Cover des ersten Teils.
Generell ist es wieder eine sehr gelungene Aufmachung und sicherlich auch für Kinder sehr ansprechend. Von mir gibts fünf von fünf Sternen.

⭐⭐⭐⭐⭐

Schreibstil
Wie schon der erste Teil, kann mich auch der Zweite in der Art und Weise überzeugen, wie er geschrieben ist.
Selbst die Darstellung von Argon VI und seiner grünen Sonne ist so plastisch, dass man sich Gwen - aka Earth-Girl sehr gut Vorstellen kann.
Hier gibts diesmal volle Punkte.


⭐⭐⭐⭐⭐

Geschichte / Umsetzung: 
The stolen chapters hinterlässt eine etwas ratlose Vero.
Im Großen und Ganzen handelt es sich um eine wirklich tolle, spannende Geschichte, die den Leser immer wieder herausfordert.
Gleich zu Beginn werden wir mit den 'gestohlenen Kapiteln' konfrontiert, was dann so aussieht:



Als dann mit Kapitel 10 die Geschichte beginnt, wird man in eine Handlung geworfen, die ja offensichtlich schon ein wenig läuft. Das ist natürlich etwas verwirrend, löst sich aber relativ schnell, da Kiel und Owen, immer gleichzeitig, ihre Erinnerungen in Form eines heftigen Flashbacks wieder erhalten. So machen dann einige Gegebenheiten wieder Sinn. Owen und Kiel brauchen letztlich ihre Erinnerungen um Bethany zu finden, die von Doyle Holmes, einem Nachfahre des legendären Sherlock Holmes entführt wurde. Bethany begegnet in ihrer misslichen Lage, angekettet an einen Stuhl in einem Raum, der sich langsam mit Wasser füllt, zum ersten mal Nobody - genau der Nobody, dem Owen im ersten Teil schon begegnete und genau so geheimnisvoll bleibt diese Begegnung. Man könnte glatt denken, Nobody ist ihr verschollener Vater. Es gelingt ihnen, mit Hilfe von Moira, der Tochter einer Moriaty, Bethany zu befreien, aber das ist noch lange nicht das Ende der Geschichte, denn der Verursacher dieser ganzen Misere muss erst noch gefunden werden. Owen macht sich Vorwürfe, dass er für das gesamte Chaos verantwortlich ist, aber der Auslöser war diesmal Bethany, die sich nicht an die Regeln hielt.
Am Ende ist einfach nochmal einiges ganz anders als man vermutet hätte.
Wie schon gesagt, die Wechsel zu den fehlenden Kapiteln lassen sich recht gut verzeihen, als der Autor aber noch zwei Kapitel "The Amazing (But True!) Adventures of Owen Conners, the Unknown Chosen One" einwirft, wird es fast etwas zu kompliziert für mich.
Für die Altersgruppe 8 - 12, die in der Amerikanischen Ausgabe empfohlen wird, finde ich das Buch ein kleines bisschen zu kompliziert. Die Deutsche Angabe 'ab 10' ist da doch wesentlich passender.
Eigentlich möchte ich für die Geschichte 4,5 Sterne geben, da ich aber keine halben Sterne habe, gibts diesmal die volle 5 - da die Tendenz eher nach oben als nach unten geht

⭐⭐⭐⭐⭐

Fazit
StoryThieves, 'The stolen Chapters' bekommt von mir eine klare Leseempfehlung. Der zweite Teil der Saga erfüllt sämtliche Erwartungen, die der erste Teil vorgelegt hat, steht aber komplett für sich und kann auch einzeln gelesen werden. Wem Bethany, Owen und Kiel bereits im ersten Teil ans Herz gewachsen sind, wird sich auch diesmal kaum von den dreien lösen können. Genau wie beim ersten Teil werden die drei durch ein weiteres Mädchen unterstützt - Moira spielt eine sehr authentische Gastrolle bei diesem Jugendkrimi.
Auch wenn es gewöhnungsbedürftig ist, zu Beginn immer wieder durch die Erinnerungen (gestohlenen Kapitel) unterbrochen zu werden, so ist die Lösung dieses Falles sehr unerwartet, denn man ahnt bis zum Ende nicht, wer denn nun der tatsächliche Bösewicht ist.
Interessanterweise finden wir sogar ein winziges Stück des ersten Teils in der Geschichte wieder was uns bereits im Cover angedeutet wurde.
- Achtung Spoiler -
Leider werden wir wohl von Kiel Abschied nehmen müssen, aber so wie es aussieht bekommen Owen und Bethany im dritten Teil tatkräftige Hilfe von Gwen aka Earth-Girl.
Nobody - ja, wer Nobody ist, wird auch diesmal nicht gesagt, genau wie Betanys Vater nicht gefunden werden konnte.
Ich freu mich schon auf den dritten Teil.
In der Gesamtwertung gebe ich ohne Umschweife fünf Sterne.

⭐⭐⭐⭐⭐

So und nun noch eines.
Da ich das Buch diesmal nur in Englisch gelesen habe würde mich eine Sache interessieren:
Wie wurde 'Fowen', fictional Owen und 'Nowen', nonfictional Owen übersetzt?

Wer weiß, vielleicht finde ich das ja eines Tages heraus.

Liebe Grüße
Veronika