Samstag, 4. August 2018

Rezension/Werbung - Nachtgeboren von Alison Sinclair


Vor etwa drei Monaten stolperte ich ja, wie ihr hoffentlich noch wisst 😁, über "Lichtgeboren" von Alison.
Was mir damals nicht ganz klar war, es handelte sich um den zweiten Teil einer Trilogie. Diese Tatsache machte den Einstieg in die Geschichte nicht ganz einfach und ich war mir nicht ganz sicher, ob meine vier Sterne Rezi in direktem Zusammenhang mit dieser Tatsache stand.
Also eines vorweg genommen, nein - es war nicht der Tatsache geschuldet, dass mir wichtige Informationen fehlten. Es fehlte der ganz besondere Kick und deswegen gab es nur vier Sterne.
Besonders interessant ist für mich, dass fehlende Grundinformationen einfach in der Natur des zweiten Teils liegen. Es ist gar nicht möglich, selbst in gekürzter Form, alles nochmals in den zweiten Teil zu packen.
Dieser Kritik musste ich mich ja in meinem zweiten Teil stellen. Ich bin ehrlich, konnte den Wunsch nach der Wiederholung nicht ganz nachvollziehen, werde aber, sollte ich die Romane irgendwann überarbeiten, dies beherzigen.
Wie gesagt, ich weiß jetzt, dass ich in dieser Hinsicht nicht alleine dastehe. Aber nun zum Roman.



Über die Autorin: 


Alison Sinclair ist in Edinburgh aufgewachsen und hat in Kanada, den USA und Großbritannien gelebt. Sie besitzt 3 Universitätsabschlüsse und arbeitet (oder arbeitete, das lies sich nicht genau herausfinden) als Professor für moderne spanische Literatur am Claire College in Cambridge.
Ihren ersten Roman, "Legacys" veröffentlichte sie 1995 und seit 2009 erschien die Trilogie "Nightborn (Nachtgeboren)
"Lightborn" (Lichtgeboren) und 2012 dann der Abschluss mit "Shadowborn" (Schattengeboren) 

Grundlegende Daten von 'Nachtgeboren'
Taschenbuch: 416 Seiten
Sprache: Deutsch (übersetzt aus dem Englischen)
ISBN-10: 3802583353
ISBN-13: 978-3802583353
Größe: 12,4 x 3,2 x 18 cm

Klappentext:
Ein magischer Fluch spaltet die Stadt Minhorne. Die Nachtgeborenen können nur in der Dunkelheit existieren, während die Lichtgeborenen an ihr zugrunde gehen. Eines Morgens steht eine hochschwangere Frau vor der Tür des Arztes Balthasar Hearne. Die Zwillinge, die noch am selben Tag zur Welt kommen, stürzen Balthasar und seine Familie in eine grausame Verschwörung, die das Gleichgewicht von Licht und Dunkelheit gefährdet...

Cover:
Das Cover zeigt eine junge Frau vor einem Steinernen Tor zu einem mondbeschienenen Anwesen.
Die blaue Grundfarbe passt recht gut zur Nacht.
Die junge Dame, offensichtlich Prinzessin Telmaine von Stott nun, Frau von Balthasar Hearne.
Ihre edle Bekleidung mit dem wallenden Rock ist recht gut dargestellt, allerdings hätte man die Handschuhe länger machen sollen, das gehört immerhin zu einem auffallenden Merkmal von Telmaine.
Das Cover gefällt mir dennoch sehr gut und die Art und Weise lässt sich ja nun in allen drei Teilen wieder finden
Es bekommt von mir 

⭐⭐⭐⭐⭐

Idee
Die Idee ist natürlich im ersten Teil viel schneller ersichtlich.
Minhorne ist geteilt, in Lichtgeborene und Nachtgeborene.
Natürlich wird die Situation im ersten Teil sofort klar, genau wie es klar wird, dass die Lichtgeborenen sehr wohl Magie verwenden, während bei den Nachtgeborenen Magie verpönt ist.
Grundsätzlich gefällt mir diese Zweiteilung sehr gut und auch die Problematiken die sich daraus ergeben.
Nachtgeborene verbrennen, wenn sie ins Tageslicht geraten, aber auch Lichtgeborene überleben die Nacht nicht.

Die Idee bekommt von mir
⭐⭐⭐⭐⭐

Schreibstil
Beim zweiten Teil, schrieb ich bereits, dass ich mich in die gehobene Ausdrucksweise erst gewöhnen musste.
Letztlich passen die Formulierungen aber zu den hochherrschaftlichen, gesellschaftlichen Kreisen in denen sich vor allem Telmaine bewegt.
Da man sich erst über ein paar Seiten einlesen muss, gibt es von mir nur

⭐⭐⭐⭐

Geschichte/Umsetzung:
Als zum Schlag der Sonnenaufgangsglocke eine hochschwangere Frau an Balthasar Hearnes Tür klopft und den Arzt um Hilfe bittet, kann er nicht ahnen in welche Schwierigkeiten er und seine kleine Familie geraten werden.
Die Frau, Terecelle Amberly, ist die ehemalige Geliebte seines verschollenen Bruders Lysander und sie bekommt in seinem Haus Zwillinge. Zwei ganz besondere Kinder, denn Balthasar bemerkt schnell, dass sie entgegen den normalen nachtgeborenen Kindern, sehend sind. Terecelle will die Kinder töten, da sie der Beweis für die Untreue zu ihrem Verlobten, ebenfalls aus höheren Kreisen, sind.
Balthasar verhindert dies, lässt seine Schwester Oliviede, eine Magierin, rufen und lässt die Kinder fortbringen.
Als seine Frau Telmaine in Begleitung ihrer beider Kinder, Florilinde und Ameralde und des Barons Ishmael di Studier zum Haus ihres Mannes kommt, ist er überfallen und verprügelt worden. Bei einem Gerangel gelingt es den Bösewichtern die ältere Tochter zu kidnappen.
Abgesehen davon, ist Telmaine gezwungen mit Hilfe des Barons ihre Magie, die sie seit ihrem 13. Lebensjahr verleugnet, einzusetzen um das Leben ihres Mannes zu retten.
Ishmael besitzt selbst ein wenig Magie, aber bei weitem nicht genug um so etwas zu bewerkstelligen.
Im Laufe der Geschichte, bringt er ihr bei, was er über Magie weiß, wie er seine fühlt, damit sie ihre erkunden kann.
Da entwickelt sich dann auch etwas, ganz zart und verstohlen. Nicht offensichtlich, aber beide fangen an etwas füreinander zu empfinden, was weit über eine freundschaftliche Zuneigung hinaus geht. Natürlich schickt sich das für eine Verheiratete Frau nicht.
Gemeinsam schaffen Ishmael und Telmaine es, trotz räumlicher Trennung, die kleine Florilinde aus den Fängen der Entführer zu retten. 

Als Telmaine ihrem Mann dann alles offenbart, vor allem, dass sie praktisch bei jeder Berührung gewusst hat, ob er sie anlog oder nicht, und dass sie Gefühle für Ishmael hegt, aber eben nicht so wie für ihn, reagiert er sehr gefasst und verstößt sie nicht, im Gegenteil, er unterstützt sie. 
Gemeinsam befreien sie dann Fürst Vladimer von dem Einfluss eines schattengeborenen Magiers und danach trennen sich die Wege.
Absolute fünf Sterne wert.
⭐⭐⭐⭐⭐

Fazit:
Diese Geschichte um eine Dame höheren Ranges, die durch ihren Mann in die Situation gerät, ihre verborgene magische Begabung zu Tage zu fördern, hat mich von Anbeginn gefesselt. Das leise Knistern, welches sich zwischen ihr und Ishmael di Studier entwickelte, von dem man nicht wusste wohin es führen würde. Etwas was sich für diese Dame auf keinen Fall schicken würde, aber dennoch vorhanden war.
Es ist wirklich schön zu lesen, wie sich ihre Kräfte entwickeln, wie sie das Gute, die heilende Wirkung ihrer Magie entdeckt und nutzt. Wie sie dann dennoch versucht alles zu verheimlichen.
Wunderschön finde ich dann die Beichte, als sie ihrem Mann erzählt, wer sie wirklich ist, dachte er doch, dass ihre Handschuhe nur ein Zeichen einer Phobie gegen Infektionen war.
Insgesamt komme ich auf eine Bewertung von

⭐⭐⭐⭐⭐

So, da ich natürlich sehr interessiert bin, wie es weiter geht, werde ich mich jetzt vor den Ventilator setzen und bevor ich mit "Schattengeboren" beginne noch ein paar der letzten Zeilen von "Lichtgeboren" lesen um mich wieder zu erinnern, wie das endete - ich meine es endete auf dem Weg in die Grenzlande. 


http://v-baerenfaenger.blogspot.com/2018/05/rezensionwerbung-lichtgeboren-von.html

Danach mach ich mich daran, mit dem dritten und letzten Teil zu beginnen. Ich bin nämlich sehr gespannt darauf, wie sich Telmaines Beziehungen weiter entwickeln und wie stark ihre Magie wirklich ist. Außerdem möchte ich sehr gern wissen, wer der böse Drahtzieher aus den Schattenlanden ist und ob man erfährt, was aus den Zwillingen wurde.



So meine Lieben.
An so einem Samstag wie heute ist es angenehmer sich im Schatten und im Luftzug eines Ventilators zu verkriechen - ich bin gespannt, was dieses Buch für mich bereit hält.

Bis demnächst

Eure
Veronika








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