Montag, 30. Dezember 2013

was in Kopf

es mag für einige total ungewöhnlich sein, aber eigentlich habe ich diesen Blog nicht als Rezepteblog eröffnet, sondern als Kreativblog meinerseits.
Dies hier ist kein Rezept und auch keine lehrreiche Zusammenstellung. Dies ist der Beginn einer Geschichte........


Robert
Debbie McGuire saß in einer Bibliothek und durchsuchte angespannt die Archive einer europäischen Zeitung. Sie suchte etwas ganz bestimmtes, einen ganz besonderen Artikel aus 2009 oder war es schon 2010.
Bisher war ihre Suche absolut erfolglos, was sie aber nicht davon abhielt weiter zu machen. Sie suchte mittlerweile nicht nur in einer, sondern in mehreren verschiedenen Zeitungen, vergaß sogar die Magazine und Klatschblätter nicht, bis sie dann auf einen Artikel stieß in der von dieser seltsamen Mordserie berichtet wurde. Eine ganz mysteriöse Angelegenheit, die sich 2009 in Berlin ereignete. Beinahe hätte Debbie diese Geschichte übersehen, denn eigentlich suchte sie nach der Geschichte eines Mannes. Sie fand die einer Frau, einer sehr mysteriösen Frau...

Debbie, Tochter eines amerikanischen Soldaten irischstämmiger Herkunft und einer Afroamerikanerin, ebenfalls Soldatin, hatte Journalismus studiert und hielt sich und ihren 5 jährigen Sohn Kayle mit einer Klatschkolummne so mehr recht als schlecht über Wasser.
Die gesamte Jugend war sie durch sämtliche Bundesländer der Vereinigten Staaten gereist, hatte Paris und Belgien in Europa gesehen, aber alles aus dieser militärischen Sicht. Immer mit dem Colonel im Rücken, immer mit Zucht und Disziplin.
Nach dem Tod ihrer Mutter wurde alles eigentlich nur noch schlimmer, der Vater verhärmte förmlich während die Tochter nach Unabhängigkeit schrie.
So kam es wie es kommen musste. Debbie wurde ungewollt schwanger, schickte den Vater des Kindes zum Teufel und viel in Ungnade.
Ihr Vater, zu tiefst enttäuscht wendete sich von ihr ab.

Nun, der Grund, warum sie nun so intensiv nach irgdenwelchen Antworten suchte, war jemand ganz anderer.
Vor etwa 2 Monaten hatte sie jemanden kennengelernt. In dieser lauten, ruhelosen Stadt die niemals schlief. Sie hatte sich einen Tag frei genommen und mit Kayle den NewYorker Zoo zu besuchen. Wundervolles Wetter, beste Laune, ein ganzer Tag für Mutter und Kind.
Als sie dort standen, am Gehege der Löwen und Debbie versuchte ihrem Sohn etwas über die Löwen zu erklären, stand er neben ihnen. Ein Mann, in der Montur eines Tierpflegers. Er legte den Finger auf die Lippen, ging in die Knie, etwa auf Kayles Höhe und deutete in die Richtung der Löwin.
"Sieh hin" flüsterte er. Die Löwin kauerte am Rand des Wassergrabens, der zusätzlich zur Mauer als Abschirmung diente. Man konnte sehen, dass das gewaltige Tier etwas anvisiert hatte. Jeder Muskel war gespannt, der Blick starr auf die Wasseroberfläche gerichtet, als das Tier hervorschnellte und mit einem kräftigen Prankenhieb einen dicken fetten Fisch aus dem Graben schlug.
Kayle war begeistert, so sehr, dass er nicht sah, wie die Löwin prüfend zum Löwen blickte, und sich danach versteckte um ihre Beute zu verspeisen.
Debbie wollte sich eigentlich nur kurz bei dem Fremden bedanken, aber Kayle fing bereits an, den Fremden mit Fragen zu löchern.
Der Mann lächelte, streckte Debbie die Hand entgegen und sagte: "ich bin Robert" als sie danach griff und entgegnete "Debbie und das ist Kayle" fügte er hinzu "wenn ihr wollt zeig ich euch noch mehr. Hab grad Pause."
Debbie strich sich eine Locke aus dem Gesicht und nutzte diese Gelegenheit ihn von oben bis unten zu mustern.
Dieser Ockerbraune Overall mit dem Namensschild... was stand da? Wellhöfer? und dem Emblem des Zoos... hm offensichtlich ein Angestellter.. dieses helle, offene Gesicht, diese blauen Augen und... das war etwas seltsam.. dunkelrote Haare mit beinahe weißen Strähnen.
Das war nun der Beginn einer wundervollen Zeit.

Zuerst traf man sich wöchentlich... im Zoo
dann mehrmals die Woche auch in der Stadt oder im Park, und zuletzt traf man sich abends, ohne Kind, auf eine Pizza oder eine Coke.
Robert machte nie irgendwelche Anstalten, keine Andeutungen auf mehr, als den Gedanken, miteinander Zeit zu verbringen.

Debbie war zu tiefst beeindruckt, noch nie war sie einem Mann begegnet, dem es wichtiger war mit ihr Zeit zu verbringen, als sie ins Bett zu kriegen.
Und genau aus diesem Grund war sie schon recht schnell von ihm in den Bann gezogen.

Und Robert?
Vor 21 Monaten hatte er die Tempel in Teshinpur verlassen.
Er hatte Lenka freigegeben und sie Wulfs Obhut anvertraut. Auf der Suche nach dem Sinn seines Seins hatte er zu Fuß, diverse Länder durchquert, bis er schließlich die Amerikanische Küste erreichte.
Als Schiffbrüchiger hatte er anfangs leichte Probleme. Warum auch immer, aber wahrscheinlich ließ irgend einer der Außerwählten seinen Einfluss spielen, jedenfalls erhielt er dann doch noch die Arbeitsgenehmigung und fing, genau wie Dion damals, im Zoo zu arbeiten an. Mit einem einzigen Unteschied, Robert war nicht allein. Kantu ein Indischer Mönch begleitete ihn um ihm beizustehen in all den Prüfungen, die auf ihn noch warten würden... ihn, einen Abtrünnigen Neshabini... ihn, ein Wandelwesen... ein Krieger den die Umstände dazu zwangen... weder Mensch noch Tier... sondern beides in einem.

Die ersten Monate plagten ihn die Erinnerungen, Nacht für Nacht schreckte er hoch, spürte was Vladimir getan hatte, fühlte den Schmerz und sah wie Laura starb. Dann wechselte es und er sah, was er in Teshinpur tat... immer wieder sah er Halim, in dem bunten Sari mit dem Glöckchen am Knöchel, dann sah er sie aufgequollen, geschunden, missbraucht und er fühlte diese unbändige Wut. All das Blut und der Rausch, der damit verbunden war. Die Genugtuung, die Rache die für all die Lieben ausgeübt wurde. Er war es, er hatte all diese Menschen getötet, gerichtet bevor ein ordentliches Gericht das Urteil sprechen konnte.
Niemand verlangte von ihm eine Rechtfertigung für sein tun, alle sagte nur, es sei geschehen im Dienste der Gerechtigkeit. Ein Akt der Befreiung in einem Krieg, der ja auf beiden Seiten ihre Opfer forderte.
Das war es, was Robert nicht reichte. Er wollte keine Ausrede, er wollte sich den alten Gesetzen unterwerfen und so, wie es die Bücher der Neshabini erzählten, in der Ferne seine Aufgabe und vielleicht auch eine neue Liebe finden.
Wie schon gesagt, Kantu, ein Mönch der Tempel von Teshinpur, der, da er von niederem Stand war, seine Angebetete niemals erreichen konnte, begleitete ihn.

Debbie war für Robert innerhalb kürzester Zeit etwas ganz besonderes. Wenn er in ihr Gesicht blickte, die afrikanische Abstammung war nicht zu leugnen, ihre braunen Augen strahlten vor Lebensfreude und die lockigen schwarzen Haare hingen meist wild in das Gesicht.
Dieser Faszination konnte er sich nicht entziehen, außerdem umgab sie dieser feine süße Geruch. Chiara hatte ihm davon erzählt, man könne Auserwählte an diesem Geruch erkennen... so hatte sie gesagt.
 

.......

und es ist nur ein Teil vom Anfang einer neuen Geschiche

ich weiß nicht, wann es alles mal zu lesen gibt
aber mit dieser Idee werde ich bestimmt die nächsten Wochen beschäftigt sein
 

Liebe Grüße
Veronika

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen