Sonntag, 8. Dezember 2013

Gemüseeintopf mit Bratwursteinlage

Heute bekommt ihr mal wieder ein schönes Rezept von mir allerdings werd ich drum herum auch noch ein paar Dinge erzählen.


Viele Menschen, die gerne an Gewicht verlieren möchten, meinen sie würden sich und ihrem Körper etwas gutes tun, wenn sie so wenig wie möglich an Fleisch, Fett und Eiweiß zu sich nehmen. In allen gängigen Diäten wird das Fett so sehr als Fettmacher verschrien, Kalorienzählen sei doch so sehr wichtig... aber was ist denn eine Kalorie eigentlich?

Fragt man Wikipedia, so erhält man folgendes:
...
Kalorie (lateinisch calor ‚Wärme‘; Einheitenzeichen cal) ist eine veraltete Maßeinheit der Energie, insbesondere der Wärmemenge Q, mit mehreren leicht unterschiedlichen Definitionen.
...
Im Prinzip beziehen sich alle Definitionen der Kalorie auf die Wärmemenge, die benötigt wird, um eine bestimmte Masse Wasser, 1 Gramm bzw. 1 Kilogramm, um 1 Kelvin zu erwärmen, also die spezifische Wärmekapazität von Wasser. Dieser Wert ist allerdings deutlich temperaturabhängig; daneben hängt er auch vom Umgebungsdruck sowie der Art des verwendeten Wassers (chemische Reinheit, Isotopenzusammensetzung) ab.


Irgendwie muss ich mich da schon ein bisschen fragen, was dies nun mit den Lebensmitteln und deren Wirkung auf unseren Körper zu tun hat? Eine Wärmeeinheit, die seit 1948 als Bezeichung für unsere energetische Verwertung (Verstoffwechselung) von Lebensmitteln benutzt wird.

Hier stellen sich mir einige viele Fragen und um nur ein paar wenige in den Raum zu werfen, frage ich, sind wir denn alle gleich, so dass es tatsächlich möglich ist, für jeden Menschen auf dieser Welt eine pauschale Größe der Energieausbeute aus einem bestimmten Lebensmittel festzusetzen? 
Und schon bei dieser Frage sollte man doch ins grübeln kommen.
Reagiert jeder Körper tatsächlich exakt mit der gleichen Reaktion auf die Verwertung von Nahrung? Ganz bestimmt nicht.
Die nächste Frage stellt sich auch wieder automatisch, denn haben sich tatsächlich keine Wissenschaftler seit 1948 mit dem Thema beschäftigt? Sind wir wirklich im Nachkriegslevel stehen geblieben?
Hier gibt es unmengen an Zweifeln und ganz nett finde ich die Erklärung von Dr. Strunz
http://www.strunz.com/news.php?newsid=1849&tag&ab=0

Hier erfahren wir ja sogar, dass die Eiweißkalorien überhaupt nicht zählen, da sie nicht zur Energiegewinnung beitragen sondern, man höre und staune, eigentlich sogar zehren.

Spinnen wir das ganze doch einmal zuende. Wenn Eiweißkalorien nicht zählen, dann kann ich sie ja sogar von der Gesamtkalorienangabe eines Lebensmittels abziehen.

Ähnlich verhält sich das für das viel verteufelte Fett.
Fett ist für uns Menschen essenziell, d.h. es ist für unseren Körper lebensnotwendig. (Kohlehydrate im übrigen sind nicht essenziell ;) )
Daher finde ich es eigentlich ja sogar unverantwortlich, dass uns von Ärzten angeraten wird, auf gute Fette zu verzichten. Das Märchen vom bösen Fett wurde uns von einem Arzt zu beginn der 50er Jahre erzählt.
Er machte sich damals Sorgen, weil die amerikanische Bevölkerung nach dem Krieg immer dicker wurde und meinte den Übeltäter entlarvt zu haben: das Fett.


(Wieder einmal möchte ich hier zum Zweifeln anregen... eine Erkenntnis aus den 50er!)

Dabei muss ein jeder tatsächlich zugeben, dass es wohl die Mischung aus Zucker, Kohlehydrate und dem Rest ist, der dick macht.
Nur mal ein Burgermenü betrachtet, ein Schlabberbrötchen aus Weißmehl mit Glukose noch aufgepeppt, einen Softdrink, der zu 100% aus Zucker besteht, stärkehaltige Kartoffeln fritiert und dann ein doch relativ mageres Rindfleisch verpackt in zuckerhaltigen Soßen und Ketchup (das Salatblatt, die Gurkenscheibe und die Tomate oder Zwiebel zählt nicht, das ist so wenig, so dass es nicht der Rede wert ist) .... ganz ehrlich, das bisschen Fett aus der Fritteuse, das an den Pommes klebt und das bisschen Fleisch können gar nicht fett machen. Es ist das Brötchen, das Ketchup, die Soße, der zuckrige Drink und in gewissem Maße auch die Kartoffel.
In Amerika war es damals nach dem Krieg nicht einfach, die Bevölkerung mit genug Fleisch zu versorgen, also war es leichter, sie mit Mais, Brot und Zucker satt zu kriegen.
Leider ging uns beim wirtschaftlichen Aufschwung auch die Bewegung verloren und Menschen, die ihre Jobs überwiegend im Sitzen ausüben haben nun mal wesentlich weniger Bedarf an langekettigen und/oder kurzkettigen Kohlehydraten.
Das Resultat = Fettleibigkeit
aber nicht vom Fett


Seltsamerweise glauben wir aber immer noch an diesen Mythos.
Genau wie den Mythos vom bösen Ei. Letzeres ist ja nun schon zu genüge bewiesen worden und sogar mehrere Probanden haben im Selbstversuch vor laufender Kamera gezeigt, dass die Lebensmittelcholesterine den menschlichen Cholesterinspiegel nicht beeinflussen.
Genauso ist bereits nachgewiesen worden, dass Fette den Verdauungstrakt weitgehenst unverdaut, man spricht von etwa 50%, wieder verlässt und für die anderen 50% muss sogar ein echter Aufwand betrieben werden um ihn zu verdauen. Das heißt, wir verbrauchen Energie um Fette zu verdauen.
Da haben wir den nächsten Punkt, wenn Fette nur zur hälfte in die Kalorienbilanz eingehen, dann dürfen wir ja eigentlich auch nur die Hälfte berechnen.

Was bleibt sind dann in der Tat die Kohlehydrate, ob langkettig oder kurzkettig, total egal, im Körper werden sie zu Zucker und aus Zucker formt unser ausgeklügeltes Verwertungssystem Fett. Dieses Fett wird zu Energie wenn sich der Mensch denn auch bewegt, aber nicht alles wird dabei verwertet (leider) alles was der Mensch nicht sofort 'verbraucht' wird über die Leber in die Zellen als 'Notreserve' eingelagert.
Wie schwer es ist, diese 'Notreserve' wieder aufzubrechen und aufzubrauchen, weiß jeder, der schon mal eine Diät hinter sich hat.
Was ich aber viel problematischer finde ist, dass wir unsere Leber mit diesen unmengen an Kohlehydraten überfordern. Das sonst so tolle Organ, dass uns vor Giften beschützt, und unsere Verdauung koordiniert kommt nämlich auf Dauer nicht mehr klar mit diesem Übermaß und es passiert was ganz hässliches, das Fett wird direkt im Organ eingelagert. Eine sogenannte 'nichtalkoholische' Fettleber entsteht und deutet ganz eindeutig auf eine beginnende Diabetes Typ II hin. Die Zellen sind 'überfüttert' und die arme Leber schafft es nicht mehr ihre Aufgabe zu erfüllen...
Manchmal sollten wir uns schon überlegen, was wir uns da so antun...

Ich hab da mal auf der Seite www.urgeschmack.de/fakten-ueber-cholesterin/
folgende recht interessante Fakten gefunden:

1. Insulin senkt ja den Blutzuckerspiegel nach der Aufnahme von KH. So, nun benötigt Insulin zur Einlagerung von Glucogen Wasser. Daher sagt das Insulin den Nieren Wasser einlagern durch mehr Natriumchlorid. Dadurch steigt das Volumen (Wasser+Blut) = hoher Blutdruck
2. Gleichzeitig fördert Insulin das Wachstum der glatten Muskulatur in den Arterien. Diese werden dadurch enger und es gibt langfristig weniger Platz für Blut im Kreislauf: Nochmal höherer Blutdruck
3. Um den Blutzucker nicht zu stark zu senken wird neben dem Gegenspieler Glucagon auch Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet... bewirkt?? Genau nochmal hoher Blutdruck
4. Dem nicht genug, da die Leber nun gerade besseres zu tun hat, als sich um den Cholesterinspiegel zu kümmern (eine ihrer Aufgaben) namlich den Zucker aus dem Blut in Fett zu wandeln, animiert sie alle Körperzellen dazu, Cholesterin zu produzieren. Da unsere Körperzellen nun keinen Bedarf an Blut-Cholesterin mehr haben, bilden diese ihre LDL-Rezeptoren zurück, so dass sie kein LDL-Cholesterin mehr aus dem Blut herausnehmen. Dadurch sammelt sich mit der Zeit ungenutztes LDL-Cholesterin im Blut an.
Langfristiger Insulin-Überschuß erhöht die körpereigene Cholesterinproduktion (ganz ohne Eier) und verhindert den Abbau des 'bösen' LDL Cholesterin.
5. Um es kurz zu machen: Glucagon ist der Gegenspieler des Insulin... und ja, es bewirkt fast genau das Gegenteil von dem oben beschriebenen.

6. Glucagon gibts übrigens auch von der Bauchspeicheldrüse... von den Alphazellen... und das geht ganz einfach: in dem man auf KH verzichtet

Nun möchte ich euch aber nicht in weitere Weisheiten einbinden, sondern euch das Rezept meines leckeren Gemüseeintopf mit Bratwursteinlage verraten

Für die Gemüsebrühe brauche ich:
75 g Karotte
125 g Sellerie

50g Petersilienwurzel
25g Lauch
100g geräucherten Bauchspeck
ca. 10g Butterschmalz
Salz/Pfeffer/Muskat und gequetschter Kümmel
1/4 l Wasser



Zutaten klein schneiden
Speck in Butterschmalz auslassen, Karotten, Sellerie und Petersilienwurzel dazugeben, kräftig mit Salz, Pfeffer, Muskat und Kümmel würzen.
Alles zusammen unter ständigem Rühren anbraten.
Wenn der Speck knusprig genug ist, den Lauch hinzugeben und kurz anbraten, mit dem Wasser aufgießen und bei niedriger Flamme mit Deckel einkochen
(Für eine gewöhnliche Gemüsebrühe verwende ich etwas mehr Wasser und seihe, nach dem das Wasser genug Geschmack angenommen hat, das
Gemüse ab. Hier mache ich aber eh eine Gemüsesuppe, also weniger Wasser, mehr Geschmack und das Gemüse wird mit verwendet)
Die Nährwertangaben der Gemüsebrühe (100g) liegen bei : 
kcal: 127,31
EW: 132,31
KH:  2,76
Fett: 10,35
BE: 0,22


(Kürzelerklärung: kcal = Kilokalorien, EW = Eiweiß, KH = Kohlehydrate, Fett = Fett, BE = Broteinheiten)

Gemüse für den Eintopf:

100 g Karotten
500 g Bohnen (hier Stangenbohnen)
100 g Petersilienwurzeln
300 g Hokkaido (Kürbis)
600 g Steckrübe
400 g Lauch
250 g Creme Fraiche
900 g Bratwurst gebrüht (Metztgerqualität)



Alle Zutaten klein schneiden und in einen großen Topf geben.
mit etwa 1,5 l Wasser aufgießen und mit Salz/Pfeffer/Muskat und Kräutern nach Belieben würzen.
Bratwürstle ebenfalls kleinschneiden und anbraten. Zusammen mit dem Gemüse der Brühe in den Topf geben und unter mehrmaligem Umrühren aufkochen.

Temperatur herunterschalten und auf kleiner Flamme 30 - 45 min garen lassen.
(je nach dem wie bissfest das Gemüse bleiben soll)
mit einem Becher Schmand vollends abbinden, kurz aufkochen und servieren ...



Die Suppenbilanz sieht in Zahlen so aus: Eine Portion (ca. 200g) haben
kcal: 285,54
EW: 10,7
KH: 8,18
Fett: 22,92
BE: 0,64

Der ganze Topf reichte für 6 Personen (entweder muss man runterrechnen oder einfrieren)

Bei diesen Angaben fällt es einem leicht, noch einen zweiten Teller zu essen. und nach Skaldeman FETT: (EW+KH) > 1

22,92 : (10,7+8,81) = 1,21398305084
die Bilanz dieser Mahlzeit stimmt also 

ich wünsche euch einen guten Appetit
Liebe vorweihnachtliche Grüße
Veronika

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