Sonntag, 27. April 2014

Lachs-Spinat-Rolle (und ein paar Fakten zu Maisglukosesirup)

Heute möchte ich euch neben einem leckeren Rezept ein paar Gedanken zu Maisglukosesirup auf den Weg geben.

Wer sich, wie ich, beim Einkauf grundsätzlich die Inhaltsangaben der Lebensmittel die er kaufen möchte durchliest, wird schnell auf Glukosesirup oder Maisglukosesirup stoßen.

Klingt ja eigentlich ganz harmlos und auf den ersten Blick auch gar nicht nach Zucker. Ist es aber und zwar einer, der es mächtig in sich hat.

Als Erstes fiel mir auf, unter welcher Vielfalt an Namen dieser Glukosesirup zu finden ist. Da hätten wir neben Glukosesirup, Maisglukosesirup, Stärkesirup, Bonbonsirup, Isoglukose, Corn Sirup, Maissirup, Maiszucker...
Kommt mir das nur so vor, oder will uns da jemand veräppeln? So viele Namen für Zucker? Soll das uns etwa über die Tatsache, dass in den Produkten tatsächlich Zucker bzw. eine Zuckerart enthalten ist, hinwegtäuschen?
Böse ist wer Böses denkt.... oder?


Nun, wollen wir doch noch ein wenig tiefer in diese Materie eintauchen und diesen Glukosesirup mal durchleuchten.

Zuerst schaun wir mal was es überhaupt ist, und wie es hergestellt wird. Es handelt sich nämlich nicht um ein natürliches Produkt.

Glukosesirup wird durch eine enzymatische Aufspaltung von Stärke als eingedickte Lösung gewonnen. Hauptbestandteile sind Glukose (Traubenzucker) und Fruktose (Fruchtzucker) 
(Glukosesirup ist die gesetzlich geschützte Bezeichnung einer Zuckerart.)

Meine Recherchen im Netz ergaben, dass dieser Sirup vorwiegend als Ersatz für den kristallinen Zucker aus Zuckerrohr oder Zuckerrübe gilt. Seine Herstellung ist einfacher und wegen der Möglichkeit des massenhaften Anbaus von Mais, Weizen und Kartoffeln wesentlich billiger.
Auch ist diese Mischung aus Glukose-Fruktose (bis zu 49%Fruktoseanteil) oder Fruktose-Glukose (bis zu 49%Glukoseanteil) weitaus süßer als der normale kristalline Zucker.

Seit 1978 nun entdeckte man ein Verfahren, bei dem der Fruktosegehalt auf bis zu 90% erhöht, während der Glukoseanteil vermindert wurde.

Schön war das natürlich für die Industrie.
Die Maisproduktion wurde subventioniert und Zuckerimporte mussten verzollt werden. Maisglukosesirup ist also um einiges billiger.
In unseren gängigen Softdrinks wird seit Anfang der 80er Maisglukosesirup anstatt Zucker beigemengt.


Um einmal den Süßegrad zu veranschaulichen, sollte man mal versuchen, 6,5 Zuckerwürfel in 200ml Flüssigkeit aufzulösen. Geht nicht, oder geht fast nicht? Richtig, zumindest ist es hinterher keine 'Füssigkeit' mehr sondern eher ein Sirup.
Nur mal ganz nebenbei bemerkt, hierbei handelt es sich um die Mengenangabe eines einzigen Beutels Capri Sonne :(


Damit wären wir ja schon bei den gesundheitlichen Problemen.
Ein Problem ist, dass der in unseren Lebensmitteln angewandte Fruktose-Glukosesirup mehrheitlich aus Fruktose besteht und somit insulinunabhängig Verstoffwechselt wird. Das bedeutet, dass bei einem Diabetiker Typ2, dessen Bauchspeicheldrüse noch funktioniert, der Blutzuckerspiegel unkontrolliert in die Höhe schießt und keine Insulinausschüttung stattfindet, die regulierend eingreift.
Insulin hat auch einen großen Anteil am Sättigungsgefühl und außerdem soll Fruktose in höheren Mengen auch die Fetteinlagerungen fördern.
Der massive Einsatz von Fruktose-Glukosesirup (und all die Namen, die oben schon genannt wurden) steht bereits seit 2005 im Verdacht, Übergewicht, Metabolisches Syndrom, Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Gicht oder sogar chronische Nierenschäden zu verursachen.

In einer Studie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam Rehbrücke
wurde 2005 festgestellt, dass ein erhöhter Konsum von Maisglukosesirup zu Fettleibigkeit führt.

Mir gibt folgendes etwas zu denken:

In den letzten zwei bis drei Jahrzehnten hat der Konsum zuckerhaltiger Erfrischungsgetränke, die einen hohen Fruktose-Anteil (7-15%) aufweisen, weltweit stark zugenommen. Allein in den USA stieg der Verzehr von Fruktosehaltigem Mais-Sirup, der häufig zum Süßen von Erfrischungsgetränken eingesetzt wird, in einem Zeitraum von 20 Jahren um mehr als 1000%, wie vor kurzem eine Amerikanische Studie berichtete. Parallel dazu nahm die Anzahl übergewichtiger Menschen dramatisch zu, so dass Wissenschaftler seit einiger Zeit einen Zusammenhang zwischen gestiegenem Fruktose-Konsum und zunehmender Fettleibigkeit vermuten. Die vorliegende Studie liefert nun erste physiologische Daten, die einen Einfluss des Fruktosekonsums auf die Zunahme des Körpergewichts und des Körperfetts zumindest am Mausmodell bestätigen. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um die Daten am Menschen zu verifizieren, so Experten.

Auszug aus der Pressemitteilung vom 29. Juli 2005
nachzulesen unter 

http://www.dife.de/de/index.php?request=/de/presse/pressemitteilungen/29_07_2005.php

Zum Abschluss möchte ich nur noch kurz anmerken, dass diese Studie bereits 2005 also vor fast 10 Jahren durchgeführt wurde und heute, nach weiteren 10 Jahren Konsums von Fruktose-Glukosesirup in allen möglichen Lebensmitteln, der Beweis eigentlich schon geführt ist. Wir werden alle immer dicker und Krankheiten wie die sogenannte 'Altersdiabetes' (Typ2) ist ihrem Namen davongerannt und betrifft immer mehr Kinder und Jugendliche.

So und nun möchte ich euch mein absolut zuckerfreies und auch maisglukosesirupfreies Rezept nicht vorenthalten

Angeregt durch ein Rezept aus einer Kochgruppe
gibt es

Lachs-Spinatrolle




Zutaten:
250g Blattspinat (gefroren oder Frisch)
ca. 80 g Gouda
6 Eier
200 g Räucherlachs


150g Frischkäse (Kräuterfrischkäse optional)
Gewürze nach Belieben

Zubereitung:

Blattspinat waschen, etwas kleinschneiden und kurz in heißem Wasser blanchieren.
(Gefrorenen Spinat auftauen lassen und ggf. etwas klein schneiden)


Käse hobeln und auf einem mit Backpapier ausgelegtem Blech ausbreiten.



Eier zusammen mit den Gewürzen schaumig schlagen und den Spinat untermengen.
Ei-Spinatmasse auf dem Käse verteilen und für ca. 10 - 15 min bei 150°C Umluft ausbacken.
Während der Boden abkühlt, die Lachs-Frischkäsemasse anfertigen. Hierzu 200g Räucherlachs in der Küchenmaschine kleinhächseln und mit dem Frischkäse vermengen. (Wer möchte kann frische Kräuter zufügen) 




Gleichmäßig auf dem erkalteten Boden verteilen



Von der Längsseite her fest aufrollen, dabei das Backpapier zur Hilfe nehmen.



Mit dem Backpapier fest umwickeln und für ca. 6 Stunden im Kühlschrank fest werden lassen.

Ein toller Snack für zwischendrin, für Gäste oder auch als Abendbrot.

Ich wünsch euch hiermit noch einen schönen Sonntagabend

Eure Veronika







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