Projekt
D ist ein Thema, das mich anfangs sehr belastet hat. Es ist auch eher nicht
humorvoll, aber auf dieser Seite möchte ich euch meine Erfahrungen schildern,
Anregungen geben und ebenfalls betroffenen Mut machen.
Alles
fing im Frühjahr 2012 an. Eine ganze Weile schon spürte ich, dass etwas nicht
stimmte. Obwohl ich erfolgreich aufgehört hatte zu rauchen, fühlte ich mich
nicht wohl. Ich litt unter nächtlichen Magenkrämpfen und Sodbrennen. Hinzu kam
dann dieses Schwindelgefühl kurz nach dem Essen. Ich war ständig müde, konnte
mich gerade noch zu den notwendigsten Hausarbeiten aufraffen und war traurig
und kraftlos. Als ich dann anfing, Weißmehl und Zucker zu meiden wurde es erst
einmal noch schlimmer und anstatt abzunehmen (so wie das früher immer geklappt
hatte) nahm ich eher noch zu und fühlte mich so aufgeschwemmt.
Ich
bin dann zum Arzt und hab mich in mehreren Terminen von Kopf bis Fuß
durchchecken lassen…
Ende
Mai stand dann die Diagnose: beginnende Diabetes Typ 2
Ich
bin ganz ehrlich, für mich brach eine Welt zusammen. Ich kannte das ja, meine
Mutter und deren Mutter, beide hatten Diabetes nur eben viel später (d.h. 20 –
30 Jahre später).
Mich
machte diese Erkenntnis und die Tatsache, dass ich nun auf fast alles verzichten
musste völlig fertig. Die Depressionsphase in der ich zusätzlich steckte tat
ihr übriges. Ich war in den ersten Monaten dermaßen unausgeglichen, bei jeder
Gelegenheit entweder den Tränen nahe oder gleich stinksauer.
Ich
versuchte zuerst nichts wirklich. Sicher den Zucker ließ ich weg und 2 mal die
Woche ging ich Spazieren.
Mein
Arzt riet mir meine Ernährung umzustellen, ich sei doch eine intelligente junge
Frau (boh, wenn der wüsste wie elend alt ich mich doch gerade jetzt fühlte) ich
solle mich doch mal im Internet schlau machen.
Zusätzlich
empfahl er mir eine Hormon-Ersatz-Therapie wegen meiner Depressionen.
Ich
ließ mich auf beides ein. Die Hormontherapie und das Internet.
Zuerst durchforstete ich sämtliche Diabetes-Ratgeber nach der richtigen Art der Ernährung. Stieß dabei immer wieder auf die Hinweise: Weißmehl meiden, Vollkornprodukte bevorzugen, unbedingt Fettarm, Gemüse mit hohem Wasseranteil. Keine Butter, keinen Käse, eine handvoll Nudeln, genau so viel Reis, einen halben Knödel, fettarmes Fleisch, Fisch keinen Zucker und Bewegung.
Zuerst durchforstete ich sämtliche Diabetes-Ratgeber nach der richtigen Art der Ernährung. Stieß dabei immer wieder auf die Hinweise: Weißmehl meiden, Vollkornprodukte bevorzugen, unbedingt Fettarm, Gemüse mit hohem Wasseranteil. Keine Butter, keinen Käse, eine handvoll Nudeln, genau so viel Reis, einen halben Knödel, fettarmes Fleisch, Fisch keinen Zucker und Bewegung.
Ich
versuchte mich so gut es ging an all diese neuen Regelungen zu halten, auch an
die 4 Stunden-Regelung (tagsüber 3 Mahlzeiten im Abstand von 4 Stunden)
2
Monate später war ich ganz am Boden, bis ich dann von meiner Schwägerin einen
heißen Tipp bekam.
Sie
empfahl mir eine Seite auf Facebook, eine mit Rezepten die genau zu mir passen
würden. Kuchen ohne Mehl und Zucker, Low Carb…
Da
ich mich ja schon seit einer ganzen Weile auf Facebook herumtrieb, mehr zum Spielen
als sonst was, fing ich an diese Plattform ein bisschen zu durchstöbern.
Ich
fand : LowCarbGoodies https://www.facebook.com/LowCarbGoodies?fref=ts
Eine
Seite, wie sich auf den zweiten Blick herausstellte, einer Österreicherin, die
dort mit viel Liebe erdachte und gekochte und gebackene Köstlichkeiten mit der
Welt teilte.
Ich
wurde neugierig, probierte die Rezepte aus und recherchierte im Netz nach der
LowCarb – Methode (=so wenig wie möglich Kohlehydrate) für Diabetiker.
Ich
fand viel für und wieder. Manche verteufelten diese Ernährungsform und meinten
sie führe durch den hohen Fettanteil unweigerlich zu noch schlechteren
Blutwerten. Andere hingegen schienen nicht abgeneigt. Allerdings fand ich auf
den ersten Blick niemanden, der einem dazu riet, bis ich dann die Erzählung
eines Typ 1 Diabetikers fand, der sich bereits seit 98 LowCarb ernährt, absolut
positive Erfahrungen gemacht hat und seine Insulingabe halbieren konnte.
Das
überzeugte mich. Ich fing an mich immer mehr für dieses Thema zu interessieren
und ich suchte nach entsprechenden Informationsquellen. Immerhin nahm ich
bisher nur Tabletten und die Dosis zu halbieren, oder zu vermeiden ebenfalls
Insulin spritzen zu müssen… diese Aussicht lockte mich doch sehr. Heute weiß
ich, dass nicht alle seriös und ernst zu nehmen sind.
Im
Juli stieß ich dann in den Kommentaren auf der LowCarbGoodies Seite auf eine
geschlossene Gruppe auf Facebook.
Allein
die Info über die vier Administratoren beruhigte mich, denn hier waren keine
Laien oder Halblaien am Werk, hier gibt es vier Profis, die mit Rat und Tat
über der gesamten Gruppe wachen. Zu dem Zeitpunkt hieß die Gruppe LowCarb
Deutschland und ist so auf Facebook zu finden https://www.facebook.com/groups/lowcarbde/
Der
Name wurde geändert in : La Vida LoCa Gesundheit aus allen Blickwinkeln
Was
dem ganzen eher entspricht.
Meine
Zweifel verflogen und ich fragte um eine Mitgliedschaft an.
Am
Anfang habe ich nur mitgelesen und mich informiert. Irgendwann im Juli hab ich
mich dann geäußert und dann war es, als hätte jemand einen Schalter umgelegt.
Ich habe offen und ehrlich über Sachen gesprochen, die ich davor nur meinem
Therapeuten anvertraut hatte.
Das
war etwas, was ich dringend gebraucht hatte.
Innerhalb
von 6 Wochen schaffte ich es meinen Langzeitblutzucker (HBA1c) von 6,7 auf 5,9
zu senken und das nur mit Hilfe der Ernährungsumstellung.
Die
Gruppe half mir meine Mitte wieder zu finden,
wieder ausgeglichener und beständiger zu werden.
Die
Magenkrämpfe, die mich zuletzt sogar tagsüber quälten sind seither wie
weggeblasen auch habe ich keine Sodbrennen mehr.
Ich
bin auf dieser Plattform Menschen begegnet, die ich im normalen Leben
möglicherweise niemals beachtet hätte. Wertvollen, lieben Menschen, die mir im
letzten halben Jahr schon wichtig geworden sind und die ich zwar noch nie im
realen Leben getroffen habe, aber ich mir jetzt schon sicher bin, dass dies ein
tolles Treffen werden wird.
Ich
ernähre mich seit einem halben Jahr LowCarb.
Seither
muss konnte ich die Medikation halbieren und die Hormon-Ersatz-Therapie
aussetzen. Ich habe ein paar Kilo Gewicht verloren (und habe nicht einen Tag
gehungert) Allerdings gebe ich zu, dass ich zusätzlich seit November 12
regelmäßig zum Sport gehe. In Projekt D werde ich euch weiterhin über meine
Fortschritte berichten, wenns denn dann mal passiert auch über meine
Niederlagen und als Bonbon obenauf gibt’s leckere Rezepte zum nachkochen
(garantiert 100%ig von mir!)
Das hast du so wunderschön geschrieben Vero.. da geht einem richtig das Herz auf. Und du triffst den Nagel auf den Kopf, was die Gruppe betrifft.
AntwortenLöschenGLG Pandorra Saralonde
ich danke dir vielmals...
LöschenWenn auch diese Plattformen mächtig verschrien sind, so bleibt mein Fazit: ich habe unglaublich liebe und nette Menschen kennen gelernt... danke Pandorra... seelenverwandte Saralonde ;)